Einige Jäger wundern sich derzeit über die immer weniger werdenden Wildschweine. Ob es wohl am strengen Winter 2005/2006 liegen kann, als viele Frischlinge eingegangen sind? Oder sind die Tiere vielleicht gar in ruhigere Wälder abgewandert?
Komisch. Keiner kommt auf den Gedanken, dass tote Wildschweine nicht mehr aufstehen – jedenfalls nicht in dieser Welt. Denn wenn man sich die Stückzahlen betrachtet, die in den letzten Jahren geschossen worden sind, dann waren diese enorm hoch, ganz im Gegensatz zu der Anzahl der Sauen vor 20 oder 30 Jahren.
Die meisten Landwirte freut es natürlich, wenn wieder weniger Sauen ihre Felder heimsuchen. Andere Bauern hingegen haben den Wildschaden in ihrem jährlichen Budget schon als feste Größe eingeplant, schließlich gibt es dafür eine großzügige Entschädigung. Dieser Einnahmeposten muss jetzt wieder gestrichen werden.
Aber sowohl für sie als auch für die sich nach Wildschweinen sehnenden Jäger gibt es einen Silberstreif am Horizont. Wenn der Nationalpark Steigerwald tatsächlich kommt, wollen die Leute vom Naturschutz dort die Sauen in Lebend-Fallen fangen, wie man hört. Vielleicht können sie ihre Beute dann an die Jäger in den Haßbergen zur Blutauffrischung weiterverkaufen, damit es dort in den Dickungen wieder öfter quietscht, grunzt und schmatzt.
Wer allerdings glaubt, das mit der Lebend-Falle haue nicht hin, der sollte sich mal im Raum Maßbach kundig machen. Da gab es vor Jahren einen, der hatte zwar weder Jagdschein noch ein Revier, dafür aber eine Lebend-Falle. Und die hat funktioniert. Das haben die Polizisten festgestellt, als sie bei ihm zu Hause die Gefriertruhe kontrollierten.
Euer Gerolzhöfer Moisle