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NIEDERWERRN: Wohlfahrt setzt auf Energiethemen

NIEDERWERRN

Wohlfahrt setzt auf Energiethemen

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    Will Rathaus für die SPD erobern: Thomas Wohlfahrt ist einstimmig zum Niederwerrner Bürgermeisterkandidaten gewählt worden.FOTO: J. Schäfer
    Will Rathaus für die SPD erobern: Thomas Wohlfahrt ist einstimmig zum Niederwerrner Bürgermeisterkandidaten gewählt worden.FOTO: J. Schäfer

    „Ab jetzt ist bei uns in Niederwerrn Wahlkampf.“ Der SPD-Ortsvorsitzende Wolf Dietrich Lang hat am Donnerstagabend den Angriff auf den Bürgermeisterstuhl der zweitgrößten Gemeinde im Landkreis eröffnet: Thomas Wohlfahrt soll ihn für die SPD erobern. Die 17 erschienenen Genossen wählten den 52-Jährigen einstimmig zum Kandidaten. Nach dem Verzicht des Amtsinhabers Peter Seifert auf eine weitere Kandidatur trifft Wohlfahrt im März 2014 voraussichtlich auf Norbert Hart (CWVO) und Bettina Bärmann (Freie Wähler).

    Sehr ausführlich beschrieb Wohlfahrt seinen Werdegang und seine politische Sozialisation. Er schilderte seinen frühen beruflichen Traum, Entwicklungshelfer zu werden. Das klappte zwar nicht, aber die Themen Ökologie, Nachhaltigkeit und Dritte Welt hätten ihn dennoch nicht losgelassen. Seine Motivation lässt sich auf sein christlichen Weltbild zurückführen: In Oberwerrn engagiert er sich in beiden Kirchengemeinden.

    Wohlfahrt erklärte, wie er sich in den Siebziger Jahren um den Anbau heimischer Eiweißfuttermittel stark machte, um Sojaimporte aus der Dritten Welt einzudämmen. Er selbst fahre heute noch ein Auto mit Pflanzenölantrieb. Hauptberuflich arbeitet Wohlfahrt für die landwirtschaftliche Sozialversicherung als Betriebshelfer, ersetzt also die Arbeitskraft von Bauern, wenn sie zum Beispiel krank werden. Insofern ließ er nicht unerwähnt, dass es die SPD gewesen sei, die 1972 die landwirtschaftliche Krankenversicherung eingeführt habe. Dies habe verhindert, dass manche Bauern wegen Arzt- und Krankenhauskosten in den wirtschaftlichen Ruin getrieben worden seien.

    Auch kommunalpolitisch rückte Wohlfahrt die Themen Ökologie und Energie in den Vordergrund. Die SPD habe letzteren Punkt im Leitbild der Gemeinde verankert – „noch vor Fukushima“. Dass die Stromkonzession für die Gemeinde nicht wie gewohnt an E.ON gegangen, sondern frei ausgeschrieben worden sei, wertete er ebenso als Erfolg. Er würde gern noch weitergehen: Wohlfahrt schwebt vor, dass die Gemeinde des Stromnetz selbst übernimmt wie vor vielen Jahren die Schwarzwald-Kommune Schönau. Mit vielen Unternehmen sei er bereits jetzt schon im Gespräch über Energiefragen – das Niederwerrner Rathaus sei davon „nicht begeistert“. Ebenso sieht er Potenziale für Windkraft an der Gemarkungsgrenze zu Maibach.

    Unter ökologischem Gesichtspunkt versteht Wohlfahrt auch die Konversion: Er nannte es „einen Frevel“, dass sich niemand für die Trinkwasserbrunnen in den Conn-Baracks interessiere. Wohlfahrt monierte, dass der Abwasserzweckverband anders als die betroffenen Gemeinden nicht auf die Konversion vorbereite. Seine Prognose: Es würden die bestehenden Kanäle nicht übernommen, sondern neue gebaut – bei steigenden Gebühren.

    Niederwerrns Ortsvorsitzender Lang stimmte die Mitglieder auf den Wahlkampf ein, indem er die 150-jährige Tradition der SPD herausstrich; in der Gemeinde sei die Sozialdemokratie seit 103 Jahren beheimatet. Sie stellte auch den ersten Nachkriegsbürgermeister: Richard Büttner hatte das Amt bis 1968 inne.

    Bundestagskandidat Ralf Hofmann forderte die Genossen bei den fünf anstehenden Wahlen „raus aus den Hinterzimmern“ zu treten und mutig das Programm der SPD den Menschen nahezubringen. Wenn bei der Landtagswahl ein gutes Resultat gelänge, sei auch die Bundestagswahl zu gewinnen. Aber nur wenn die Wahlbeteiligung bei 80 Prozent liegt, so seine Arithmetik.

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