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Schweinfurt: „Wohnraum neu interpretieren“: Landkreis Schweinfurt will Baugebiete aus der Nachkriegszeit entwickeln

Schweinfurt

„Wohnraum neu interpretieren“: Landkreis Schweinfurt will Baugebiete aus der Nachkriegszeit entwickeln

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    Der Landkreis Schweinfurt ist gemeinsam mit seinen Gemeinden seit vielen Jahren erfolgreich im Bereich der Innenentwicklung tätig. Der Schwerpunkt der landkreisweiten Projekte und Förderungen lag bisher auf den historischen Ortskernen. Nun sollen auch die Baugebiete der Nachkriegszeit aus den 1960er und 1970er Jahren verstärkt in den Fokus rücken und zukunftsfähig weiterentwickelt werden.

    Als Modellgebiete wurden vorerst Grettstadt und Stadtlauringen ausgewählt, im zweiten Teil können weitere Gemeinden dazukommen. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamtes Schweinfurt entnommen.

    Siedlungsstrukturen als Schatz ansehen

    „Die Herausforderung, unsere endliche Ressource Boden zu schützen, nehmen wir sehr ernst“, betonte stellvertretende Landrätin Bettina Bärmann. Das Projekt umfasst zwei Bausteine: Zunächst wird das Schweinfurter Architektur- und Ingenieurbüro Perleth einen Leitfaden mit Lösungsansätzen anhand von zwei Beispielgemeinden sowie eine systematische landkreisweite Betrachtung erarbeiten, um eine zukunftsfähige Entwicklung in den Baugebieten der Nachkriegszeit darzustellen.

    Im zweiten Schritt sollen in Kooperation mit der Hochschule Coburg modellhaft „altersgerechte und innovative Wohnkonzepte“ erstellt werden. Dieser Schritt ist ab Oktober 2023 im Rahmen eines zweisemestrigen Studienprojekts vorgesehen.

    Prof. Anja Ohliger von der Hochschule Coburg (Fakultät Design) warb im Rahmen der Auftaktveranstaltung dafür, die vorhandenen Siedlungsstrukturen als Schatz zu sehen, der bewahrt werden und mit neuen Wohnformen belebt werden muss. Die Hochschule verstehe sich als Partnerin für die Gemeinden, um die überwiegend vorhandenen Einfamilienhausgebiete zum Dorfquartier zu entwickeln.

    Gemeinden stellen sich dem „Viereck der Herausforderungen“

    Für eine zukunftsfähige Entwicklung betrachtet die Architektin und Dipl.-Ing. Christiane Wichmann zusammen mit ihrer Kollegin Leonie Kuhn vom Architektur- und Ingenieurbüro Perleth circa 200 Baugebiete der Nachkriegszeit im Landkreis Schweinfurt anhand des sogenannten Vierecks der Herausforderungen.

    Im Bereich Städtebau geht es vor allem darum, die Aufenthaltsqualität und die technische Infrastruktur zu verbessern. Teilweise sind die Bebauungspläne überarbeitungsbedürftig, um Nachverdichtung und den Ausbau alternativer Wohnformen überhaupt zu ermöglichen. Weitere Aufgaben ergeben sich unter anderem aus dem demografischen Wandel.

    Die benötigten Daten aus den Gemeinden des Landkreises Schweinfurt wurden so weit wie möglich aus vorhandenen Bebauungsplänen, Luftbildern und dem Bayern-Atlas gezogen. Weitere Daten zur Auswertung wie Einwohnerzahlen und Altersdurchschnitt sowie vorhandene Leerstände in den relevanten Wohngebieten wurden bei den Gemeinden angefragt.

    Modellgebiete aus Grettstadt und Stadtlauringen anhand Kriterienkatalog ausgewählt

    Für die nähere Betrachtung wurde das Baugebiet Kehrlach im Markt Stadtlauringen und das nordöstliche Ortsgebiet in der Gemeinde Grettstadt anhand eines vorher festgelegten Kriterienkatalogs ausgewählt. Im zweiten Projektteil besteht die Chance für weitere Gemeinden modellhafte Entwürfe zum Thema „Neues Wohnen“ von Studierenden der Hochschule Coburg ausarbeiten zu lassen.

    Die ersten Begehungen und Auftaktgespräche finden jetzt statt, im weiteren Verlauf ist eine bedarfsorientierte Befragung der Anwohnerinnen und Anwohner geplant. Die Ergebnisse münden in eine Stärken-Schwächen-Analyse der Modellgemeinden. Zusammen mit der landkreisweiten Betrachtung wird aus den Erkenntnissen bis Jahresende ein praktischer Handlungsleitfaden für eine zukunftsfähige Entwicklung der Baugebiete der Nachkriegszeit erarbeitet. Ab Herbst gehen die Daten zur Weiterbearbeitung als Studienprojekt an die Hochschule Coburg.

    Das Regionalmanagement des Landkreises Schweinfurt steht als Ansprechpartner zur Verfügung und stellt die aktuellen und zurückliegenden Projekte auf der Landkreis-Homepage unter https://www.landkreis-schweinfurt.de/innenentwicklung bereit.

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