Thorsten Wozniak wurde am Sonntag mit 83,97 Prozent als Bürgermeister der Stadt Gerolzhofen wiedergewählt. Die Namen von 469 anderen Personen wurden von den Wählerinnen und Wählern auf den Stimmzetteln vermerkt. Gut neun Prozent der Stimmzettel waren ungültig (gemacht worden). Die Wahlbeteiligung lag bei 57,94 Prozent.
Wie in der gesamten Region hatte auch die Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen am Wahlabend mit erheblichen Internetproblemen zu kämpfen. Der Server des externen Dienstleisters AKDB war offensichtlich durch massive Zugriffe überlastet. Obwohl die Auszählung bei nur einem Kandidaten schnell ging, dauerte es von 21.45 Uhr, bis das Wahlergebnis der Bürgermeisterwahl offiziell vorlag. Zu diesem Zeitpunkt saß Wozniak mit seiner Ehefrau längst in einer Gaststätte. An der Verwaltungsgemeinschaft wurde das Ergebnis nicht verkündet, es befanden sich auch keine interessierten Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Und auf eine Wahlparty hatte man wegen der Coronavirus-Pandemie sowieso verzichtet. Es war eine seltsame Stimmung, die Wozniak am Tag danach als "unlustig" bezeichnete.
In einer Stellungnahme bedankte sich Thorsten Wozniak dafür, dass er Bürgerinnen und Bürger von Gerolzhofen und Rügshofen auch in den kommenden sechs Jahren vertreten und die Entwicklung der Stadt (Marktplatzgestaltung, Baugebiete, Innenentwicklung, Gründerhaus, Sanierung der Kläranlage etc.) in den nächsten sechs Jahren maßgeblich mitgestalten darf. Für dieses Vertrauen danke ich von ganzem Herzen. Ich verspreche, mich weiterhin mit vollem Einsatz einzubringen. Ich will weiterhin überparteilich agieren - so wie in den vergangenen Jahren auch. Als Bürgermeister ist man immer ein Bürgermeister für alle." Wozniak dankte allen Parteien und politischen Gruppierungen für die vertrauensvolle und sachorientierte Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. "Gleichzeitig bin ich zuversichtlich, dass uns das auch in den kommenden Jahren gelingen wird, wenn sich die erste Aufregung der Wahlen wieder gelegt hat." Er werde auf jeden Fall seinen Teil für ein vertrauensvolles Miteinander beitragen.
Schon seit Ende der vergangenen Woche habe er sich weniger um die Wahl oder den Wahlkampf gekümmert, sondern um die aktuelle Lage und um das rasante Ausbreiten des Coronavirus. "Wir stehen als Gesellschaft vor großen Herausforderungen. Wir werden als Gemeinschaft zusammenstehen müssen. Wir werden weitere Maßnahmen treffen müssen, die uns im Alltag einschränken werden."
Mit den bereits getroffenen Maßnahmen soll sich die Verbreitung verlangsamen und damit soll das Gesundheitssystem, die Krankenhäuser und die Ärzte funktionsfähig bleiben. Je langsamer sich das Coronavirus ausbreitet, desto besser kann das Gesundheitssystem damit umgehen. Je weniger Menschen sich gleichzeitig anstecken, desto besser können Ärzte schwerkranke Patienten behandeln. "Wir alle können mitwirken: Hygieneregeln beachten, Sozialkontakte auf ein Äußerstes minimieren – öffentlich wie auch privat. Und das absagen, was nicht absolut notwendig ist."
Bei der Stadtratswahl erreichte die CSU 33,71 Prozent, die Freien Wähler 28,08 Prozent, die SPD 20,17 Prozent und die Geo-net 18,04 Prozent.