Als Ausflugsziel für Familien, als Tagungs- und Veranstaltungsort oder aber als Aktionstag für Schulklassen und Kindergärten – seit zehn Jahren zieht das Steigerwald-Zentrum in Handthal nun schon viele Besucherinnen und Besucher aus nah und fern an. Am Sonntag wurde das zehnjährige Bestehen im Rahmen einer Jubiläumsfeier mit einem Festakt und anschließendem Programm gefeiert.
Die Wichtigkeit des Zentrums wurde während des Festaktes gleich zu Beginn deutlich. So betonte der Schweinfurter Landrat und erste Vorsitzende des Trägervereins Steigerwald-Zentrum, Florian Töpper, in seiner Ansprache, mit der Umweltbildung und der Waldpädagogik zwei essenzielle Funktionen, die das Nachhaltigkeitszentrum erfüllt. Durch die Einrichtung wolle man "Wissen und Kenntnisse vermitteln und Menschen zusammenbringen", so Töpper.
Weiterhin ging er in seinem Grußwort auf den Zulauf der vergangenen Jahre ein. So hätten seit der Eröffnung im Jahr 2014 bereits über 282.000 Menschen das Zentrum besucht. Außerdem hätten seitdem 602 Fachtagungen und 750 waldpädagogische Veranstaltungen darin stattgefunden. Er bedankte sich beim gesamten Team des Steigerwald-Zentrums für die Unterstützung in den zurückliegenden Jahren.
Die Wälder nutzen, aber trotzdem schützen
Auch Ministerialrat Sören Timm sowie der ehemalige Landtagsabgeordnete Otto Hünnerkopf gingen in ihren Ansprachen auf die vergangenen zehn Jahre und die heutige Aktualität des Handthaler Zentrums für Nachhaltigkeit ein. So betonte Timm den Beitrag der Wälder zum Klimaschutz, da diese den klimaschädlichen Kohlenstoff speichern. Damit seien unsere Wälder "Klimaschützer Nummer eins in Bayern", so Timm.

Außerdem zeigte der Ministerialrat sich besonders beeindruckt vom "regionalen Geist, der dieses Steigerwald-Zentrum prägt". Otto Hünnerkopf unterstrich zudem, dass man ohne nachhaltiges Leben die Herausforderungen der Zukunft nicht bewältigen könne. Dabei gehe es darum, die Wälder zu nutzen und trotzdem zu schützen.
Nach dem Impulsreferat von Pater Christoph Gerhard, der unter anderem auf die religiöse Dimension der Nachhaltigkeit einging, sowie einem Abschlussstück von Jieyang Cui, der mit dem Marimbaphon den Festakt musikalisch umrahmte, folgte das gemeinsame Mittagessen im Festzelt.

Mit vielfältigen Spielstationen, Jubiläumsführungen und weiteren Aktivitäten zog die Veranstaltung im Anschluss viele Besucherinnen und Besucher an, die dabei viel über den Wald lernen konnten. Diese Gelegenheit nutzte auch Helmut Scholl aus Schweinfurt. Für ihn war es der erste Besuch im Handthaler Steigerwald-Zentrum und er fand es "schön zu sehen wie der Wald gepflegt wird".

In den Ausstellungen im Inneren des Zentrums konnten die Gäste beispielsweise etwas über die Artenvielfalt im Steigerwald und die hier ansässigen Tiere, wie die Wildkatze, den Schwarzstorch oder den Kammmolch erfahren. Außerdem wurden sie über die Aufgaben eines Försters, verschiedene Holzarten oder Obstsorten teils spielerisch informiert. Weiterhin behandelte die Ausstellung zudem auch das Thema der Nachhaltigkeit. So wurde deutlich, wie man selbst zur Nachhaltigkeit beitragen kann und wie Holznutzung und Naturschutz gleichzeitig möglich sind.
Durch die vielen Mitmachstationen rund um das Zentrum kamen außerdem besonders viele Familien mit Kindern. Diese konnten zum Beispiel Jutebeutel gestalten, geschminkt werden oder lernen, wie man Apfelsaft selbst herstellen kann. Auch Martin Lorey und Tochter Isabelle kamen mit dem Fahrrad aus Neuses am Sand zur Jubiläumsveranstaltung. Sie waren schon oft beim Steigerwald-Zentrum und sind diesmal vor allem für die vielen Spielstationen vorbeigekommen.