Fest verankert in der Dorfgemeinschaft ist der Sportverein Blau-Weiß. Das zeigte sich beim Ehrenabend zu seinem 70-jährigen Bestehen. Durch das Programm führte Gerald Ott, unterstützt von den zwei „Gründungsmitgliedern“ Schörschla (Bruno Liszka) und Aquilin (Alexander Nicklaus). Wie die Opas Statler und Waldorf in der Muppet-Show gaben sie immer ihren Senf zum Vortrag aus der Chronik, die von Sebastian Lösch zusammengestellt hat.
Die Zeitreise startete im Jahr 1947, als 28 fußballbegeisterte Männer den Verein in der Dorfgaststätte aus der Taufe hoben. Zum ersten Spiel marschierten die Fußballer nach Hesselbach in Begleitung eines Akkordeonspielers. „Kappenabend im Saal“ – so hieß es in den 60er-Jahren, nachdem die Faschingsabteilung gegründet worden war. 1961 wurde zum ersten Mal dazu eingeladen.
Die Fußballjugend, gegründet 1977, hisste ihre Fahne auf der Bühne. Im gleichen Jahr begannen einige Frauen mit Gymnastikübungen im Saal der Dorfgaststätte. Erst das 1990 fertiggestellte Sportheim ermöglichte Gymnastik für unterschiedliche Gruppen. Besondere Verdienste habe sich die Leiterin und Ideengeberin Christa Proksch erworben, so Gerald Ott. Proksch hatte dieses Amt 27 Jahren inne. Für den Westernshowtanz „Hillybilly“ hatte die Frauengymnastikgruppe ihre Kostüme aus dem Schrank geholt, die sie vor 20 Jahren beim Gymnastiktreff anlässlich des 50-jährigen Vereinsbestehens getragen hatte.
Eine Fahne und ein Plumpsklo waren die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände bei den Zeltlagern, die ab 1979 an Pfingsten alljährlich stattfanden. Zunächst durften nur Jungen mitfahren, doch schon bald waren auch die Mädchen dabei.
Die Korbballminis, die es seit 1979 bei Blau-Weiß gibt, zeigten ihr Aufwärmtraining, und alle im Saal mussten mitmachen. Mit 62 Meistertiteln hat sich diese Abteilung zu einem Aushängeschild des Vereins entwickelt, was dem Engagement von Anja Suhl zu verdanken ist.
Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte war 1992 die Gründung der Abteilung Turnen und Tanz für Kinder. Ihre Auftritte sind fester Bestandteil bei den alljährlichen Faschingssitzungen. Die Kinder hatten sogar Turnvater Jahn alias Nicolas Kohnle mit auf die Bühne gebracht. 2001 wurde die Tischtennisabteilung gegründet. Die jüngste Abteilung „Jugend“ rief der Verein heuer ins Leben.
Dass zwei Drittel der Ortseinwohner dem Sportverein als Mitglieder angehören, ist auch den zahlreichen kulturellen und geselligen Veranstaltungen geschuldet. Gerald Ott listete Nikolaus- und Weihnachtsfeiern, Faschingspartys, Starkbier- und Sommerfest, Johannisfeuer, Winterwanderung, Seniorennachmittag und Federweißerabend auf. Neue sportliche Angebote wie Zumba, Yoga oder Selbstverteidigung ergänzen die bisherigen Sportarten.
Johannes Hein, Ortschronist bei den Faschingsveranstaltungen, berichtete als „Reiseleiter“ von den lustigen Begebenheiten bei Vereinsausflügen. Da Hein sich viele Jahre im Vorstand engagierte, wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. Zu Ehrenmitgliedern wurden Theo Spath, Ewald Pfaab, Hans Biegner und Christa Proksch ernannt. Für ihre Mitarbeit im Vorstand wurden Stefan Memmel, Anja Suhl und Johannes Hein geehrt.
Bürgermeister Stefan Rottmann überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und gratulierte mit einem Ständchen auf der Trompete.
Ehrungen
70 Jahre: Erich Rückert, Herbert Stula, Herbert Selsam, Wilhelm Vollert.
65 Jahre: Winfried Stühler, Theo Spath, Christian Nicklaus, Artur Memmel, Otto Memmel.
60 Jahre: Roland Stühler, Roland Biegner.
50 Jahre: Siegmar Liszka, Georg Saalmüller, Josef Sajons, Kurt Ort.
40 Jahre: Brigitte Hein, Roland Hümpfer, Rudolf Karg, Walburga Memmel, Herlinde Pfaab, Norbert Spath, Brigitte Steinhart, Rita Stühler
25 Jahre: Sabine Höchner, Gerda Karg, Elvira Memmel, Gerald Ott, Marco Schmitt, Vroni Endres, Anni Joselew, Roland Kunz.