(Rö./aj) Völlig unerwartet ist am Freitag Heinz Otremba im Alter von 77 Jahren gestorben. Otremba war langjähriger Geschäftsführer der Volksblatt Verlags GmbH, zu der die Schweinfurter Volkszeitung gehört. Über 25 Jahre lang hatte er die Zeitung geprägt. Er war nicht nur ein Mann des Wortes, sondern genauso der Tat. Ein Lebensprinzip, das ihn mit dem Gesellenvater Adolph Kolping verband.
Das gilt auch für Otrembas großen Einsatz, insbesondere für die Schwächeren der Gesellschaft, etwa mit der Organisation zahlreicher Benefizkonzerte, durch seine Funktion in etlichen Vereinen und natürlich der Gründung der Hilfsaktion „Fröhlich sein – Gutes tun“ dieser Zeitung, die sich in Kooperation mit der Caritas um bedürftige Menschen kümmert.
Otremba, Vater von vier Kindern und seit 1955 verheiratet, hat der traditionsreichen Tageszeitung wichtige Impulse gegeben – und unter dem Pseudonym „Peter Busch“ auch selbst immer wieder zur Feder beziehungsweise zur Tastatur gegriffen. Der Wahl-Franke Otremba wurde in Oberschlesien geboren. Im Herbst 1945 kam er als Flüchtling nach Homburg am Main, erlernte in Marktheidenfeld den Beruf des Schriftsetzers. Danach war er mehrere Jahre bei Stürtz tätig und wechselte 1953 zur Firma Echter in Würzburg. Dort wurde er Druckereikaufmann, dann Abteilungsleiter und Verkaufsleiter und erhielt 1967 Prokura.
Von 1968 bis 1971 war er gleichzeitig Verlagsleiter des Fränkischen Volksblatts und von 1971 bis zu seinem Ausscheiden 1996 Geschäftsführer der Volksblatt Verlags GmbH. Mit seinem beruflichen Abschied zog er von Würzburg nach Werneck. Otremba schrieb mehrere Bücher und gab zahlreiche Publikationen heraus, darunter „15 Jahrhunderte Würzburg“ und „Würzburg 1945 – die Tragödie einer Stadt“. Er war Autor von Rundfunkbeiträgen und Floßmäster der Künstlervereinigung „Hetzfelder Flößerzunft“. Zudem war er Mitbegründer und Bruderschaftsmeister der Weinbruderschaft Franken. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen sind das Bundesverdienstkreuz erster Klasse und das Silberne und Goldene Ehrenkreuz der Caritas. Ferner wurde er zum Ritter des päpstlichen Silvesterordens ernannt.