(khe) Über dem Feuer trocknende Kleidung, Gummistiefel putzende Betreuer und warmer Tee von den Küchenchefs – all das gab's auf dem Zeltplatz der Sulzheimer Kolpingfamilie in Bad Kissingen häufig zu beobachten. Aber trotz des Dauerregens an fünf der sieben Tage ließen sich die 26 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren und ihre zehn Betreuer die gute Laune nicht verderben. Das Thema war „Zeitreise“. Jeden Tag erwachten die Kinder in einem neuen Zeitalter und sprachen im Morgenkreis über den Alltag und die Lebensweisen der damaligen Menschen. Tagsüber wurden Aktivitäten passend zum jeweiligen Zeitalter angeboten. Zur Steinzeit fertigen die Kinder Steinäxte und bemalten ein Stein-Boccia-Spiel. Als Höhlenmalerei stellten sie eine selbst erfundene Geschichte dar. Dabei durften nur Naturmaterialien, wie der reichlich vorhandene Schlamm (im Bild zu sehen), verwendet werden. Den Versuch, das Lagerfeuer mit Flintsteinen anzuzünden, gab man nach 45 Minuten auf. In der Antike durften die Kinder Gürtel und Schmuck herstellen und sich Togas umbinden. Bei einer Götterrallye war ihr Wissen über römische und griechische Gottheiten gefragt. Tags darauf schöpften die Kinder auf mittelalterliche Art mit Drahtsieben Papier und fertigten Waschledertaschen. Zurück in der Neuzeit schrieben und performten die Jungen Rap-Texte, die Mädchen übten einen modernen Tanz für einen Videoclip ein. Daneben gab es Überfälle, einen Gottesdienst mit Diakon Erich Müller, Abendprogramme mit Spielen, Popcorn und Stockbrot am Lagerfeuer und, am letzten Tag, als sich endlich die Sonne zeigte, eine Wasserschlacht.
SULZHEIM