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SCHWEINFURT: Zerbrechliche Oase des Friedens

SCHWEINFURT

Zerbrechliche Oase des Friedens

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    In der jüdischen Mädchenschule Wolfratshausen: Auch junge Frauen aus Schweinfurt und Unterfranken fanden hier bis 1938 Zuflucht.
    In der jüdischen Mädchenschule Wolfratshausen: Auch junge Frauen aus Schweinfurt und Unterfranken fanden hier bis 1938 Zuflucht. Foto: Foto: Historischer Verein Wolfratshausen

    Unter dem Titel „Wir lebten in einer Oase des Friedens. . . – Die Geschichte einer jüdischen Mädchenschule 1926–1938“ ist auf Einladung der Dekanatsfrauenbeauftragten vom 29. Februar bis 18.März in der St. Johanniskirche eine Ausstellung des Historischen Vereins Wolfratshausen zu sehen.

    „Wir lebten in einer Oase des Friedens“ – so erinnern sich ehemalige Schülerinnen an ihre Zeit in der Jüdischen Haushaltsschule, die 1926 im oberbayerischen Wolfratshausen vom Jüdischen Frauenbund gegründet und 1938 von den Nationalsozialisten gewaltsam geschlossen wurde. Ursprünglich sollten die jungen Frauen lernen, einen jüdischen Haushalt nach rituellen Regeln zu führen, und sich auf weiterführende wirtschaftliche, soziale und pädagogische Berufe vorbereiten.

    Während der NS-Zeit entwickelte sich die Schule dann zu einem Zufluchtsort. Junge Mädchen aus dem gesamten Deutschen Reich – auch aus Schweinfurt und Unterfranken – kamen hierher, um sich vor Anfeindung und Ausgrenzung zu schützen oder sich auf ihre Auswanderung vorzubereiten. Die landwirtschaftliche Ausbildung, die in Wolfratshausen einen besonderen Stellenwert einnahm, wurde später für viele Schülerinnen geradezu überlebensnotwendig. In der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 wurden alle Schülerinnen und Lehrerinnen gewaltsam vertrieben. Die Schule wurde geschlossen. Im Zentrum der Ausstellung stehen die Erinnerungen ehemaliger Schülerinnen, die in Israel, USA, England und Kanada mit der Kamera aufgezeichnet wurden.

    Das Begleitprogramm

    Mi., 29. Februar, 17 Uhr: Eröffnung in der St. Johanniskirche. Einführung und Rundgang durch die Ausstellung: Sybille Krafft, Ausstellungskuratorin. Klavier: Andrea Balzer

    So., 4. März, 10.30 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst zur Ausstellung im Rahmen der Frauenwochen der Stadt Schweinfurt

    Di., 6. März, 15 Uhr: „Erzählcafé“ im Martin-Luther-Haus. Ausführungen zum Film: Ilse Vogel. Moderation Siegfried Bergler.

    Do., 8. März, 19 Uhr: Vortrag Siegfried Bergler, „Wurzeln und Erscheinungsformen des Judenhasses, einst und jetzt". (Antijudaismus und Antisemitismus), Martin-Luther-Haus. So., 11. März, 14 Uhr: Führung durch den Jüdischen Friedhof in Schweinfurt mit Elisabeth Böhrer

    Do., 15. März, 17 Uhr: Lesung in der St. Johanniskirche. Ilse Vogel: „Damit Ihr wisst, von was für Leuten ihr her seid“, Glückel von Hameln schrieb ihre Lebensgeschichte in sieben Büchern auf.

    So., 18. März, 10.30 Uhr: Gottesdienst in St. Johannis. Finissage mit Rabbinerin Antje Yael Deusel, Bamberg. Rundgang durch die Ausstellung.

    Führungen durch die Ausstellung:

    Anmeldungen unter dekanat.schweinfurt@elkb.de oder unter Tel. (0 97 21) 4 59 12

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