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SCHWEINFURT: ZF Sachs baut Wandler-Werk-Süd

SCHWEINFURT

ZF Sachs baut Wandler-Werk-Süd

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    ZF Sachs baut auf der freien Fläche im Süden zwischen dem Entwicklungszentrum (rechts) und der ZMS-Fertigung eine neue Fabrik für Drehmomentwandler.
    ZF Sachs baut auf der freien Fläche im Süden zwischen dem Entwicklungszentrum (rechts) und der ZMS-Fertigung eine neue Fabrik für Drehmomentwandler. Foto: FOTO Norbert Steiche

    Standort der von Baur-Consult geplanten Fabrik ist die derzeit grüne Fläche zwischen der ZMS-Fertigung, dem so genannten Bau 609, und dem Entwicklungszentrum. Wie Peter Ottenbruch, der Vorstandsvorsitzende von ZF Sachs, erläuterte, soll der Bau im Dezember beginnen, die Produktion im Oktober 2008. Diese beziehe sich ausschließlich auf die Fertigung der Drehmomentwandler für die vor kurzem auf der IAA vorgestellten (Sprit sparenden) Acht-Gang-Automatikgetriebe von ZF. Die erste Ausbaustufe umfasse 5400 Quadratmeter, so der ZF Sachs-Chef, die zweite, welche Ende 2009 starten soll, wird das neue Werk auf 10 800 Quadratmeter verdoppeln. Optional sei dessen Erweiterung bis auf 13 000 Quadratmeter möglich.

    Zusätzlich zu dieser Investition, bei der 13 Millionen Euro auf das Gebäude und 67 Millionen Euro auf die Maschinen und das Equipment entfallen, verbessert das Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Stadt die mitunter knifflige Verkehrssituation vor dem Werk Süd. Beschlossen ist der Bau eines zweistreifigen Kreisverkehrs anstelle der Kreuzung und die Errichtung einer Vorstauzone für zwölf bis 15 Lkw, die dann mit einer neuen Logistic gezielt auf ihre jeweiligen Abfertigungsplätze im Werk dirigiert werden. Die dafür wegfallenden 300 Pkw-Abstellplätze werden durch einen Parkplatz nahe der neuen Wandlerfertigung ersetzt, in der etwa 400 Arbeitsplätze geschaffen werden.

    Ob und wie weit diese neu besetzt werden müssen, ist für Ottenbruch kein aktuelles Thema. Er sieht den derzeit voll ausgelasteten Wandlerbau im Werk Nord als Rochadefläche für beispielsweise die Hybridmodulfertigung und für seine Beschäftigten die probate Möglichkeit, bei nachlassendem Geschäft mit alten Produkten zu den neuen in die neue Fabrik zu wechseln. „Das Karussell der Produkte dreht sich weiter. Ich bin überzeugt, dass wir ein neues Kapitel aufschlagen können. Die Investition ist ein Beitrag zur Entwicklung des Standortes Schweinfurt.“

    Nicht zuletzt deshalb, weil Fahrzeughersteller den eigenen Wandlerbau an Zulieferer abgeben, ist dieser für ZF Sachs ein Wachstumsmarkt. Das Unternehmen hat 40 Jahre Erfahrung mit Drehmomentwandlern und fertigt solche in Mexiko, der Slowakei und in China. Auf dem europäischen Markt ist es die Nummer eins, in den USA die Nummer drei.

    Willy Dekant, der Betriebsratsvorsitzende, nannte die Investitionsentscheidung zu Gunsten des Standortes Schweinfurt „enorm wichtig“. Die Arbeitnehmervertretung sei sich aber auch bewusst, dass die „Modellfabrik“ für sie auch eine zusätzliche Herausforderung darstellt. In der 2005 vereinbarten Standortsicherung sei ein Korridor von 6600 bis 7200 Personen für die Stammbelegschaft festgelegt worden. Derzeit seien es 7435 und damit 1280 mehr als im September 1997, ohne Auszubildende.

    Mit der Feststellung, Schweinfurt habe „eine große Glückssträhne gezogen“, dankte Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser für die Investitionsentscheidung. Sie bestätige die Strategie, sich intensiv der Pflege der großen Betriebe am Standort zu widmen und ihnen die für ihre Entwicklung nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Die aus den 60-er Jahren stammende Verkehrserschließung in der Hans-Böckler-Straße und Röntgenstraße sei längst nicht mehr ausreichend. Die bauliche Abhilfe würde und müsse – wegen möglicher Fördermittel – schnellstens geschaffen werden. Die Stadt werde sich an den Kosten des Ersatzparkplatzes für die wegfallenden Parkplätze beteiligen; im Gegenzug wolle das Unternehmen die Fläche an den Wochenenden für die Naherholungsanlagen zur Verfügung stellen.

    Auf die „Modellfabrik“ angesprochen erklärte Ottenbruch, diese Aussage beziehe sich auf modernste Fertigungstechnologie, nicht auf einen höheren Automatisierungsgrad oder gar 21 Schichten als Dauerzustand. 15 Schichten sei das erklärte Ziel.

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