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SCHWEINFURT: Ziel: Mehr Weinberge auf der Mainleite

SCHWEINFURT

Ziel: Mehr Weinberge auf der Mainleite

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    Ziel: Mehr Weinberge auf der Mainleite
    Ziel: Mehr Weinberge auf der Mainleite

    In einem Bericht in dieser Zeitung vom Dezember 1976 wird über die Bemühungen der Stadt informiert, die Regierung von der Notwendigkeit eines Bebauungsplans für die Mainleite zu überzeugen. Ziele waren, die Hang-Grundstücke zwischen Peterstirn und Mainberg besser zu erschließen und das Aufstellen von Gartenhäusern zu ermöglichen. Dass der Versuch misslang, ist bekannt.

    Die Mainleite ist bis heute Landschaftsschutzgebiet, was bedeutet: Bestandsschutz besteht zwar für alle – großteils nicht genehmigten – Bauwerke, eine Neubebauung und Eingriffe in den Gebietscharakter sind aber verboten. Daran will der neu gegründete Verein „Mainleite Schweinfurt-Schonungen“ rütteln. Ziel ist eine Art „zurück zu den Wurzeln“, an die sich ältere Schweinfurter und Schonunger erinnern: Die Mainleite war einst von Weinbergen dominiert, die Schweinfurter flanierten am Wochenende zum Schloss Mainberg oder machten Station in der Gaststätte Bismarckhöhe.

    Geblieben ist von ihr eine Aussichtsplattform, die zwar einen grandiosen Blick in die Ferne bietet, aber auch das Kernproblem deutlich vor Augen führt: Die Verbuschung. Sie zeichnet für weitere Probleme „verantwortlich“, die Wildschwein-Plage und die schwer beschädigte Mauer entlang der Bundesstraße.

    Nun also der neue Verein, dessen neun Gründer Eigentümer oder Pächter von Grundstücken sind. Sie wollen die Mainleite als Naherholungsgebiet stärken, sie als Kulturlandschaft pflegen und eine Wiederbelebung des Weinbaus. Geschehen soll das durch behutsame Veränderungen, mit denen man auch die Probleme in den Griff zu bekommen glaubt.

    „Dass es nicht so bleiben kann, wie es ist“, sei den Anliegern klar, neun – Franz Geus, Thorsten Weinsdörfer, Friedel Tellert, Martin Hentschel, Rainer Sauter, Egon Füglein, Richard Hummel, der Historiker Thomas Horling aus Mainberg und Jürgen Dahms vom Weingut – haben den Verein mit den genannten Zielen gegründet. Am 25. September findet im Rathaus Schweinfurt eine erste Versammlung statt, zu der jeder mit Interesse an der Mainleite und einer Mitgliedschaft kommen kann.

    Schutzgebiet soll weg

    Horling wird dabei über das „Früher“ berichten, es wird ein Vorstand gewählt, der sieben Köpfe zählt, weil es viel zu tun gibt. Vor allem viele Gespräche sind zu führen. Der Verein will vor allem das „Grundproblem“ angehen, das bestehende „Verbot für alles“, so Weinsdörfer. Dieses Landschaftsschutzgebiet loszuwerden, „ist möglich“, sagte Tellert unter Hinweis auf die seit 2008 schrumpfende Zahl an solchen alles verbietenden Schutzgebieten.

    Gleichwohl: Man will die Mainleite als „schönste Kulturlandschaft“ erhalten, sie auch nur ein wenig verändert in ein „besseres Licht rücken“. Die Mainleite ist rund 35 Hektar groß. Zwei Hektar umfasst das Weingut von Dahms, das bis zu fünf Hektar stemmen könnte, sagt Jürgen Dahms. Er kann sich aber weitere Weinflächen vorstellen, weiß von mindestens zwei Interessenten.

    Der kürzlich eröffnete Petzold-Weg, die neue „Genusswanderung“ durch Gästeführer sind erste gute Ansätze, so Weinsdörfer. Nötig wäre ein Flurbereinigungsweg, um an die unteren, derzeit schwer erreichbaren Grundstücke ranzukommen. Sie seien deshalb besonders verbuscht, zur Freude nur der Wildschweine. Dieser Weg könnte der heute zu schmale Jägerpfad sein.

    Fachleute einschalten

    „Behutsam“ will der Verein bei allem vorgehen, das Wort fiel im Gespräch mit den Gründern mehrfach,. „Wir wollen aus der Mainleite etwas machen, das auch die Probleme löst“, sagte Geus. Und Sauter ergänzte, dass es zum Erhalt der Vogelwelt natürlich Büsche geben müsse.

    Eine Art Konzept schwebt dem Verein vor, für das man die Hilfe von Fachleuten benötigt und auch einholen wird, macht Geus klar. Das Amt für Landwirtschaft hat Gesprächsbereitschaft signalisiert, was wichtig ist, weil es den Weg zu Fördergeldern ebnen kann. Der Verein will mit verschiedenen Mandatsträgern reden, und hofft, dass die geschätzt 45 Anlieger als Mitglieder mitmachen.

    Die anderen Themen. Wildschweine: Ihre Zahl werde sich mit weniger Büschen verringern. Mauer: Man regt einen Runden Tisch an, weil auch Bahn, Schifffahrt, Bund und Kommunen mit im Boot sitzen. Wichtig wäre ein Fangzaun, wie es ihn früher gab, weil auch eine „Rotte Wildschweine Steine auslöst“.

    Der Verein richtet eine Homepage ein, auf der die Mainleite mit historischen Bildern als Kulturlandschaft zu sehen ist, zu der sie wieder werden könnte – behutsam. Kontakt: juergen.dahms@gmx.de.

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