Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Ziel: Sich im Leben fair durchboxen

SCHWEINFURT

Ziel: Sich im Leben fair durchboxen

    • |
    • |
    Kickboxen: Erdi Sür, Deutscher Meister im Kickboxen, ist für viele junge Leute ein Vorbild.
    Kickboxen: Erdi Sür, Deutscher Meister im Kickboxen, ist für viele junge Leute ein Vorbild. Foto: Foto: Halil Cesur

    „Ich will meine Erfahrungen und mein Wissen an die Jugendlichen weitergeben“, sagt Erdi Sür, Deutscher Meister im Kickboxen. In seinen neuen Räumlichkeiten beim Türkiyemspor SV-12 am Hutrasen (Phönix Fightclub) will er mit seinen Schützlingen nicht nur Kampfsport trainieren, er will sie auch schulisch und beruflich unterstützen.

    Kickboxen ist nicht nur bei den Jungs angesagt, sondern auch bei Mädchen sehr beliebt. „Bei mir sind alle willkommen“, sagt Erdi. Er ist in der Türkei geboren und kam später nach Deutschland. Sein „Neustart“ hier war nicht so einfach, dennoch gelang es ihm, sich hier anzupassen und zu integrieren.

    Neutrales Umfeld

    Bei Erdi trainieren Menschen verschiedener Herkunft. Religion, Geschlecht oder Herkunft spielen keine Rolle. Das Umfeld ist, wie in einer Familie, vertraut und neutral. Durch diese Atmosphäre werden automatisch Vorurteile, Vorbehalte oder auch Konflikte verhindert.

    Viele Jugendliche brauchen Anerkennung und Akzeptanz, die sie teilweise von der Gesellschaft so nicht bekommen. Beim Kickboxen können sie sich durch ihr Können und ihre Person beweisen. Beim Training kommen Jugendliche mit Menschen aus verschieden Altersgruppen und Berufen in Kontakt. Sie bekommen Anerkennung, was sich wiederum auf ihr Selbstbewusstsein langfristig positiv auswirkt. Das ist für die Jugendlichen ein besonderes Erlebnis, weiß der Trainer. Dadurch würden sie besser erkennen, worauf es im Leben tatsächlich ankommt. Junge Menschen würden heutzutage sehr stark von ihrer Außenwelt beeinflusst. Aus diesem Grund sei es für sie besonders wichtig, sich in einer guten Umgebung, zum Beispiel einem Verein aufgehoben zu fühlen. „Wenn wir trainieren, ist es nicht nur körperliche Anstrengung, sondern wir lernen voneinander. Wir sind eine soziale Einheit, die diszipliniert, ehrgeizig und respektvoll miteinander umgeht.“ Dieser pädagogische Teil sei integraler Bestandteil des Trainings. Erdis Kernbotschaft lautet: „Gewalt ist niemals eine Lösung.“ Sein Credo: Egal wie schwierig es manchmal auch ist, man sollte sich niemals auf Gewalt einlassen, denn sie ist keine Lösung, sondern bringt noch größere Probleme mit sich. Durch eine gute Schulbildung oder Ausbildung und durch das richtige Umfeld kann man sich im Leben besser behaupten und hat die beste Anerkennung.

    Gut fürs Selbstbewusstsein

    Kampfsport steigere das Selbstbewusstsein. Das habe positive Auswirkungen auf das Berufsleben. Man lasse sich nicht mehr so schnell provozieren und aus der Ruhe bringen.

    Auch Erdi beobachtet, dass immer mehr Jugendliche perspektivloser werden. Durch den Sport ist er für viele eine wichtige Bezugsperson. Das, was er macht, ist für viele Jugendliche hochinteressant. Daher bekommt er schnellen Zugang zu jungen Menschen. „Man kann junge Menschen schnell positiv wie negativ beeinflussen“, sagt Erdi.

    Die tolerante und weltoffene Philosophie des Vereins Türkiyemspor SV-12 animierte ihn, sich mit dem Verein zusammenzuschließen. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Erdi“, sagt auch Bilal Bas, Vorsitzender des Sportvereins Türkiyemspor SV-12. „Wir sind offen für alle Menschen und ebenso für verschiedene Sportarten. Wir sind gerne bereit in der Zukunft mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammenzuarbeiten. Ganz nach dem Motto: Gemeinsam kann man mehr bewegen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden