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KREIS SCHWEINFURT: Zuckerrüben gerieten nicht so recht

KREIS SCHWEINFURT

Zuckerrüben gerieten nicht so recht

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    Langjährige Vertrauensmänner wurden bei der Kreisversammlung des Verbands Fränkischer Zuckerrübenbauer in Bergrheinfeld geehrt: Im Bild (von links) Berthold Nolte, Südzucker Ochsenfurt, Eugen Treutlein, Vertrauensmann der Anbaugemeinde Oberwerrn, Theodor Schmitt, Vertrauensmann der Anbaugemeinde Forst, Hermann Ruß, Brünnstadt, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer.
    Langjährige Vertrauensmänner wurden bei der Kreisversammlung des Verbands Fränkischer Zuckerrübenbauer in Bergrheinfeld geehrt: Im Bild (von links) Berthold Nolte, Südzucker Ochsenfurt, Eugen Treutlein, Vertrauensmann der Anbaugemeinde Oberwerrn, Theodor Schmitt, Vertrauensmann der Anbaugemeinde Forst, Hermann Ruß, Brünnstadt, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Fränkischer Zuckerrübenbauer. Foto: FOTO FvZ

    „Der Rübenertrag differiert im fränkischen Einzugsgebiet“, erläuterte Rübeninspektor Ernst Merz von der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt, Rübenabteilung Ochsenfurt. Wie er ausführte, lag der Ertrag im Landkreis Schweinfurt durchschnittlich bei 58,9 Tonnen pro Hektar, im Landkreis Kitzingen bei 62,4 Tonnen pro Hektar und auf ganz Franken gesehen bei durchschnittlich 63,3 Tonnen pro Hektar. Besser sah es beim Zuckergehalt aus. Er betrug im Landkreis Schweinfurt durchschnittlich 18,3 Prozent, im Landkreis Kitzingen 18,1 Prozent und in ganz Franken 18,2 Prozent.

    Die Qualitätszahl für den Landkreis Schweinfurt lag bei 97,1, die im Landkreis Kitzingen bei 97,9. „Sie bewegt sich auf relativ gutem Niveau“, kommentierte der Rübeninspektor und ging auf die Zahlen für die Zuckerfabrik in Ochsenfurt ein. Die Kampagne begann, laut Rübeninspektor Merz, am 18. September und dauerte bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag (2006: 20. September bis 26. Dezember). Insgesamt wurden 1,486 Millionen Tonnen Zuckerrüben angeliefert (2006: 1,365 Millionen Tonnen). Daraus wurden 240 000 Tonnen Zucker gewonnen (2006: 220 000). Die Abzüge für den Erd- und Kopfanteil bezifferte er auf 8,2 Prozent (2006: 6,8).

    Wie ein roter Faden zog sich durch die über dreistündige Versammlung das Thema EU-Zuckermarktordnung. Hermann Ruß erläuterte, dass im Rahmen der Reform die Zuckererzeugung von rund 18 Millionen Tonnen um etwa sechs Millionen Tonnen verringert werden soll. In den beiden letzten Jahren wurden europaweit in den wettbewerbsschwächeren Regionen aber nur 2,2 Millionen Tonnen auf freiwilliger Basis an die EU zurückgegeben.

    Aufgrund dessen hat der Agrarministerrat 2007 beschlossen den Anreiz für Rübenanbauer und Zuckerfabriken deutlich zu erhöhen, Zuckerquoten an den EU-Umstrukturierungsfond gegen Ausgleich zurückzugeben. „Die EU hat ihr gutes Herz entdeckt und öffnet freiwillig und ohne Not ihre Märkte für Entwicklungsländer. Sie reduziert die eigene Zuckerproduktion und macht sich damit abhängig von ihnen. Ist es nicht fahrlässig, das bei einem Grundnahrungsmittel zu tun?“, fragte Hermann Ruß.

    Außerdem teilte er mit, dass die fränkischen Zuckerrübenbauern das Angebot der EU auf freiwillige Rückgabe von Vertragsmengen weit unterdurchschnittlich genutzt haben. „Wir profitieren davon, weil andere Regionen wesentlich stärker dieses Angebot in Anspruch genommen haben“, führte er aus und ging auf das neue Anfuhrkonzept Ochsenfurt Süd ein.

    Es wird eine neue bäuerliche Genossenschaft mit etwa 1500 Anbauer entstehen. Rund 500 000 Tonnen Rüben werden im 24-Stunden-Takt nach Ochsenfurt transportiert. „Der Rübenhof der Zuckerfabrik wird umgebaut. Es wird keine Selbstanfuhr mehr geben“, sagte Hermann Ruß. Thema war auch wieder die Gewinnung des Bio-Kraftstoffs Ethanol aus Zuckerrüben. „Es gibt viel Fläche in Europa, die nicht für die Produktion von Nahrungsmitteln gebraucht wird. Es ist sinnvoll, sie für etwas anderes wie zum Beispiel Energie zu nutzen“. Direktor Berthold Nolte von der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt, Gebietsdirektion Mitte, erläuterte, dass die Rückgabe der Vertragsmengen gravierende Folgen für die Zuckerindustrie hat. Ein Drittel aller Fabriken seien geschlossen worden. Die Rübenanbaufläche in der Südzucker-Gruppe wurde für die Kampagne 2007/2008 verringert. Günstige Witterungsverhältnisse im Sommer und Herbst 2007 hätten für eine gute Rübenqualität und insbesondere in Westeuropa für einen mit durchschnittlich 10,9 (10,6) Tonnen pro Hektar leicht über dem Vorjahr liegenden Zuckerertrag gesorgt.

    „Unter Berücksichtigung einer geringeren Raffination von Rohrzucker erzielte die Südzucker-Gruppe mit 4,57 (4,60) Millionen Tonnen Zucker eine Gesamterzeugung in etwa auf Vorjahreshöhe“, legte er dar.

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