Auch in der ersten Jahreshälfte, berichtet Schnabel, habe der Tourismus in Schweinfurt weitere Zuwächse erfahren. Überraschend dabei: Im WM-Monat Juni übernachteten weniger Gäste in der WM-Quartierstadt als im Jahr zuvor. Das lasse sich damit erklären, dass durch die Vollbelegung des Konferenzzentrums durch die tunesische Nationalmannschaft keine Tagungen oder sonstige Großveranstaltungen stattfinden konnten.
Wie bereits berichtet, sei die erhoffte Kompensation durch Medienvertreter und Fans "nur in bescheidenem Maße eingetreten", gibt Schnabel zu.
Dafür seien aber Veranstaltungen offensichtlich in größerem Ausmaß in den Monat Mai vorverlegt worden. Zusammen mit der KKG-Revision, die ebenfalls ein "Bettenfüller" ist, bescherte nämlich der Mai 2006 einen neuen Monatsrekord: 16 900 Gäste übernachteten in Schweinfurts 1415 Hotelbetten in 19 Betrieben. Der alte Rekord vom Juli 2005 (14 446 Gäste) wurde damit deutlich übertroffen.
Im ersten Halbjahr 2006 buchten knapp 78 000 Gäste eine oder mehrere Nächte in Schweinfurts Hotellerie, ein überdurchschnittlicher Zuwachs von 7,7 Prozent. "Hält dieser Trend bis zum Jahresende an, dann könnten erstmals 160 000 Übernachtungen erreicht werden," sagt Schnabel. Im vergangenen Jahr wurde erstmals die 150 000-Grenze überschritten. Der Zuwachs seit 1992 beträgt 81 Prozent.
Die optische und strukturelle Aufrüstung der Stadt, die neuen Stadteingänge im Osten und Süden, die Stadtgalerie und ihr attraktives Umfeld sowie die geplante Kunsthalle im Ernst-Sachs-Bad würden diesen Trend sehr wahrscheinlich noch verstärken. Das neue Hotel mit sieben Betten im Ebracher Hof (ab Januar) und das von Kuch geplante ("Alte Reichsbank") mit 19 Betten im ehemaligen Domizil der Landeszentralbank am Celtis-Gymnasium wertet Schnabel als "zwar willkommene, aber noch nicht ausreichende Ergänzung des derzeitigen Angebots".
An den Übernachtungszahlen gemessen, nimmt Schweinfurt in der Rangliste der fränkischen Städte derzeit Platz sechs hinter den klassischen Tourismushochburgen Nürnberg, Würzburg, Bayreuth, Bamberg und Rothenburg ein, liegt aber noch vor Aschaffenburg, Coburg und Ansbach, die vor der Eröffnung des Konferenzzentrums Maininsel noch vor Schweinfurt rangierten.
Dieses und das damit verbundene Mercure-Hotel sind nach Meinung Schnabels der eindeutige Motor und Magnet für die positive Tourismus-Entwicklung in Schweinfurt. "Vor Eröffnung des Konferenzzentrums hatten wir im Durchschnitt 100 000 bis 110 000 Übernachtungen".
Tombola, Versteigerung, Aktion
Das Konferenzzentrum und Mercure-Hotel auf der Maininsel leitet Direktor Jochen Fuchs für den Betreiber und Marktführer Accor. Dieser lädt am 17. September zum "Accor-Tag" ein. An der bundesweiten Benefizveranstaltung - diesmal für Kinder in Peru - unter der Schirmherrschaft von Doris Schröder-Köpf beteiligen sich 380 Hotels an 65 deutschen Standorten. Schirmherrin des "Accor-Tages" auf der Maininsel (11 bis 18 Uhr, Parken kostenlos) ist Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser. Sie hat sich für 14 Uhr angesagt.
Direktor Fuchs kündigt für den 17. September einen " prall gefüllten Erlebnistag mit richtig Action" an, insbesondere auch für Familien mit Kindern. Letztere erwartet ein Streichelzoo, eine Kinder-Modenschau und Amüsement mit Schminken und Frisieren. Eine Kletterwand wird da sein, das BRK und die Feuerwehr. Top-Spieler Martin Schneider wird mit der fußballbegeisterten Jugend auf die Torwand kicken, Autogramme geben und eine neue "Ballschuss-Messanlage" vorführen.
Den Erwachsenen winken bei einer großen Tombola tolle Preise, verspricht Direktor Fuchs. Sie sollen mit südamerikanischer Küche verwöhnt und mit Stimmungsmusik unterhalten werden.
Angesagt sind die Band "Mambo Cats", die "Os Peixes do Samba", die Häisd'n Däisd'n vom Mee", Panflöten-Darbietungen und Gospel-Reggae-Musik. Rüdiger Wolf ("Mighty Stage Performance") wird durch das Programm führen.
Zu diesem zählen auch eine Fakir-Show auf der Bühne sowie die Versteigerung eines Fallschirm-Tandemsprungs und unterschriebener Original-Trikots und Bälle der tunesischen Fußball-Nationalmannschaft.
"Es kann gar nicht voll genug werden," hofft Jochen Fuchs auf guten Besuch. Und er fügt hinzu: "Ich und meine Mannschaft auf der Maininsel werden alles tun, damit dieser Tag zu einem vollen Erfolg wird".