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SCHWEINFURT: Zum Tod von Judith End: „Unsterblich, wo wir lieben“

SCHWEINFURT

Zum Tod von Judith End: „Unsterblich, wo wir lieben“

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    Judith End
    Judith End Foto: Foto: Verlag Droemer

    Judith End ist 25 Jahre alt. Sie erzieht ihre vierjährige Tochter Nayeli Paula alleine und ist mitten im Studium, als sie 2006 in ihrer Brust einen Knoten ertastet. Die Diagnose: Brustkrebs. Die Welt des „Glückskinds“, wie sie sich selbst nennt, gerät von einem Moment auf den anderen aus den Fugen. Es folgen Operationen, Bestrahlungen, Chemotherapie. Trotzdem bewältigt die hübsche junge Schweinfurterin ihren Alltag.

    Sie kümmert sich um ihre Tochter, beendet ihr Studium. Der Brustkrebs ist aggressiv, aber sie „kraxelt, klettert, wird gesund“, nach einem vier Jahre langen Kampf. Mit „meiner Kraft und meinem Mut“, schreibt Judith End in einem Beitrag für die Zeitschrift „Publik Forum extra“ im November 2011.

    November 2011. Da war der Krebs, „dieser fiese Kerl, der einfach keine Ruhe geben will“, wieder da. In einer anderen Form, Gebärmutterhalskrebs. Kurz nach ihrem 30. Geburtstag musste die junge Mutter ihren Kampf wieder aufnehmen. Sie hat ihn dieses Mal nicht gewonnen. Judith End ist am 20. Juni im Alter von nur 31 Jahren in ihrer Wahlheimat Hamburg gestorben.

    Judith End hat schon während der Brustkrebsbehandlung all die Leiden, diesen Ausnahmezustand notiert. Aus ihrem Buch, in dem sie ihre Gefühle festgehalten hat – ihre Wut, ihre Ratlosigkeit, ihre Angst vor dem Tod – hat Judith End Anfang 2011 in der Rathausdiele ihrer Heimatstadt gelesen. Am Ende des bewegenden, mutigen öffentlichen Bekenntnisses wünschte Judith End den Großteils Zuhörerinnen „gute Gesundheit“.

    Der Buchtitel lautet „Sterben kommt nicht in Frage, Mama!“. Ihre heute neunjährige Tochter Nayeli Paula hat das zur Mama mal gesagt. Judith Ends Schwester Dorothea und ihre große Liebe Felix, den sie kurz vor ihrem Tod noch geheiratet hat, werden sich in Hamburg um das Kind kümmern.

    Zuletzt war die Liebe, speziell die zu ihrer Familie, Hauptthema für Judith End, in Notizen und Gesprächen. „Wir sind sterblich, wo wir lieblos sind, unsterblich, wo wir lieben“, ist eines der Zitate. Den erneuten Ausbruch ihrer Krankheit hat Judith End aber auch „Todesstrafe ohne Anhörung“ genannt. Sie hat leider Recht behalten.

    Die Familie beerdigt Judith am Freitag in Hamburg. Im Sinne Judiths bittet sie um eine Spende für die Hamburger Beratungsstelle für von Krebs betroffenen Familien „Stiftung phönikks“, Konto 33 33 333, Sparkasse Südholstein (BLZ 230 510 30), Kennwort Judith End.

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