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SCHWEINFURT: Zurück auf der Bühne: Engin Secgin

SCHWEINFURT

Zurück auf der Bühne: Engin Secgin

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    Am Main verwurzelt: Engin Secgin, Schauspieler aus Schweinfurt mit türkischen Wurzeln, spielt unter anderem im Theater an der Disharmonie.
    Am Main verwurzelt: Engin Secgin, Schauspieler aus Schweinfurt mit türkischen Wurzeln, spielt unter anderem im Theater an der Disharmonie. Foto: Foto: Katharina Winterhalter

    Die letzten drei Jahre hat Engin Secgin die Schauspielerei ein wenig vernachlässigt. Es war einfach zu viel los in seinem Leben: 2009 Eröffnung einer Versicherungsagentur, 2010 folgte eine Immobilienfirma, seit September 2012 studiert der 32-Jährige berufsbegleitend Business Administration in Frankfurt – mit einem Stipendium seiner Versicherung und einem Konzern-Vorstandsmitglied als persönlichem Coach. Da blieb nebenbei nur Zeit, um ab und an in der Region die alten Stücke mit dem Theater an der Disharmonie aufzuführen. Für neue Projekte war kein Raum – bis zum Frühjahr diesen Jahres.

    Plötzlich fehlte dem 32-Jährigen die Schauspielerei. Als er gerade überlegte, sich zu bewerben, kamen vier Anfragen. Regisseur Bernd Lemmerich wollte ihn für eine der Hauptrollen beim nächsten Sommertheater an der Disharmonie: Oscar Wildes Komödie „The Importance of Being Earnest“ wird im Juli 2015 aufgeführt. Die Proben beginnen im Dezember. Secgin freut sich auf die Arbeit.

    Kommissar in Frankfurt

    Kurz darauf kam eine Anfrage vom türkischen Fernsehen, aus der zwar nichts wurde, aber das nächste Angebot klappte: Anfang September drehte Engin Secgin in Frankfurt eine Folge von „In Gefahr“, einem täglichen Format auf SAT I. Der Vorabend-Krimi wird diesen Freitag, 7. November, um 18 Uhr, ausgestrahlt. Secgin spielt einen Kommissar mit türkischen Wurzeln. Die Zusammenarbeit mit seinem Filmpartner war wohl so unkompliziert und gut, dass die Filmfirma Constantin Entertainment überlegt, aus den beiden ein festes Frankfurter Team zu machen.

    Schließlich rief ein Castingbüro aus New York auf der Suche nach einem deutschen Schauspieler an, der in der amerikanischen Serie „House Hunters“ einen deutschen Immobilienmakler spielt. Die Serie begleitet Menschen, die auswandern, diesmal eine amerikanische Familie, die nach Deutschland zieht. Möglicherweise wird in Schweinfurt gedreht. Das und der genaue Termin stehen noch nicht fest. Engin Secgin jedenfalls hat die Amerikaner davon überzeugt, dass sein Englisch für diese kleine Rolle ausreicht.

    Und dann gibt es noch den langfristigen Plan, mit Erden Alkan ein Zwei-Personen-Stück zu erarbeiten, in dem sich die beiden humorvoll mit ihrem Leben als Deutsch-Türken humorvoll auseinandersetzen wollen. Alkan ist der gut aussehende Schauspieler, der im deutschen Fernsehen oft den strengen türkischen Vater, bei „Mordkommission Istanbul“ den Chef spielt. Alkan ist ein enger Freund und Mentor von Engin Secgin.

    Beruf und Kunst

    Der 32-Jährige stand mit 20 Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne. 2005 leitete er einen Kulturverein und brachte türkisches Theater in die Region. 2007 gründete der Schweinfurter mit den türkischen Wurzeln das erste türkische Radio in Bayern, nahm Schauspielunterricht und machte eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann.

    Beides ist ihm wichtig, die Schauspielerei und sein Beruf. Für beides hat er Talent und Ehrgeiz, an beidem arbeitet er hart, um dazuzulernen und voranzukommen. Manchmal fragt er sich, wohin ihn diese Reise führen wird, beruflich und künstlerisch. Und er findet es sehr spannend, dass ihm immer wieder neue Türen geöffnet werden.

    Am Samstag, 8. November, 19.30 Uhr, tritt Engin Secgin bei den Interkulturellen Wochen in der Rathausdiele auf. Er liest Gedichte von Nazim Hikmet, Goethe und Rumi. Umrahmt wird der Abend von den Musikern Murat Alis und Ferdi Turhan. Roland Seiler liest orientalische Märchen, Nurcan Hofmann singt moderne türkische Balladen. Eintritt frei. Spenden erwünscht.

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