(ue) „Solange im Walde Bäume stehen, solange Menschen leben, wird's Holz der Menschheit nützlich sein, wird's Zimmerleute geben“: Stolz zitiert Josef Stark einen Sinnspruch seiner Zunft. Der langjährige Chef des Geldersheimer Sägewerks feiert am Sonntag mit Ehefrau Irmgard Diamantene Hochzeit.
Die 60-jährige Lebens- und Erfolgsgeschichte der beiden ist untrennbar mit dem Holzbau-Handwerk verbunden. 1927 wurde Josef Stark als Sohn der Zimmermeister-Eheleute Regina und Adam Stark in Geldersheim geboren. Der Name der alteingesessenen Familie war Programm: Davon kündet auch ihr Steinbockwappen, das mal ein tatkräftiger Vorfahr im Dreißigjährigen Krieg erworben hat.
Irmgard Stark, Tochter von Maria und Oskar Prötzel, entstammt einer Schwanfelder Zimmerei, Jahrgang 1928. Die Töchter mussten dort früh auf dem Bau mitarbeiten, erinnert sich Irmgard Stark. Kennen und lieben gelernt haben sich die späteren Eheleute durch den Beruf der Eltern: „Wir waren gleich ein richtiges Team“, sagt Josef Stark. 1944 wurde er noch als blutjunger Artillerist zur Wehrmacht eingezogen, nach Tschechien und später Richtung Neu-Ulm an die „Westfront“ geschickt. Im Mai 1945 kehrte er nach Geldersheim zurück: einen Tag vor dem Geburtstag seiner Mutter.
Dann kamen Jahre des Aufbaus, beruflich wie privat. Geheiratet hat das junge Paar am 9. Oktober 1951 in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus. Von 1958 bis 2000 leitete Josef Stark selbst den Betrieb, bevor er ihn an den Sohn weitergab. Der Mittelständler war 14 Jahre lang Obermeister der Region Schweinfurt-Haßberge, ist seit 1998 Ehren-Obermeister.
Tag und Nacht wurde im und für den Betrieb gearbeitet, erinnern sich die beiden. Das größte Hobby waren Reisen, zwischen Nordkap und Kap Hoorn, von denen zahlreiche Andenken künden: „Wir haben zweimal die Welt umrundet.“ In ihrem Haus im Lärchenweg lassen die Starks es heute ruhiger angehen, zum Ehrentag gratulieren unter anderen zwei Kinder und vier Enkel.