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Bergrheinfeld: Zwischen Güllegrube und Gefriertruhe

Bergrheinfeld

Zwischen Güllegrube und Gefriertruhe

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    Lesung in der Gemeindebibliothek Bergrheinfeld.
    Lesung in der Gemeindebibliothek Bergrheinfeld. Foto: Christian Schäfer

    Die Idee zu seinen Krimis, erklärt Tino Filippi dem Publikum, sei ihm beim Wandern in den Bergen gekommen. Er habe etwas mit einer Güllegrube schreiben wollen. Und mit einer Gefriertruhe. So habe alles angefangen. Jetzt, knapp fünf Jahre nach Erscheinen seines ersten Kriminalromans "Sinngrundbauern", steht der Autor aus dem Spessart vor dem Publikum in der Bergrheinfelder Bibliothek und lässt seine Buch-Protagonisten auf die Bühne.

    Warum es denn "Comedy-Leseshow" und nicht "Lesung" auf dem Plakat heiße, fragten einige beim Kartenvorverkauf. Spätestens jetzt wissen sie es. Denn Filippi zieht alle Register, von fränkischer Mundart, über gezielte Intonation bis zu energischer Gestik, wird alles genutzt, was die nüchternen Sätze aus dem Buch zu einer lebendigen Darstellung werden lassen kann. Schauplatz ist die Güllegrube von Bauer Holzinger. In dieser schwimmt eine tote Person. Wie gut, dass Holzingers Schulfreund Steinhauser bei der Polizei arbeitet. Gemeinsam mit ihm gilt es nun das Problem anzugehen und als Erstes die Leiche an einen sicheren, gekühlten Ort zu bringen. Hier kommt nun die Gefriertruhe ins Spiel. Womit die beiden Begriffe – Güllegrube und Gefriertruhe – die Filippi anfangs erwähnte, in der Krimi-Geschichte untergebracht wären.

    Was amüsant klingt, ist auch tatsächlich überaus lustig. Und so zieht Tino Filippi schon bald mit seinem schwarzen Humor das Publikum in seinen Bann. Nach 45 Minuten ist der Tote aus der Grube gefischt und die Zeit reif für eine Pause. Danach geht es mit dem dritten Band der Reihe, dem "Sinngrundripper", weiter. Und dabei zunächst zu einer Faschingssitzung in den Spessart. In Strömen fließender Alkohol sorgen bei den Protagonisten des Buches für Aufregung und beim Publikum für Erheiterung. Nach eineinhalb Stunden ist es schließlich vorbei. Wer nun wissen möchte, wie die Geschichten zu Ende gehen, wird die Bücher selbst lesen müssen. Wahrscheinlich wird so manchem dabei die Stimme von Filippi im Ohr bleiben. Und vielleicht hat auch der ein oder andere nun Lust bekommen, die fränkische Abgeschiedenheit des Sinngrundes mal mit eigenen Augen zu erleben. Mit gebotenem Abstand von Güllegruben und Gefriertruhen. 

    Von: Christian Schäfer  (Gemeindebibliothek Bergrheinfeld)

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