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WÜRZBURG: 10-Jähriger schreibt Geschichte – Seine Klasse macht daraus ein Bilderbuch

WÜRZBURG

10-Jähriger schreibt Geschichte – Seine Klasse macht daraus ein Bilderbuch

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    Das Buch wird präsentiert: (von links) Vater Stefan Gundel, Paul Schick (hat ein Bild im Buch gemalt), Simon Gundel (hat die Geschichte geschrieben) und Lehrerin Anke Schneider.MARCO LANG
    Das Buch wird präsentiert: (von links) Vater Stefan Gundel, Paul Schick (hat ein Bild im Buch gemalt), Simon Gundel (hat die Geschichte geschrieben) und Lehrerin Anke Schneider.MARCO LANG Foto: Foto:

    Im Haus des Zauberers Bartimäus ist alles etwas anders: Ein asthmakranker Kugelschreiber versucht sein Leiden gemeinsam mit seinem besten Freund, dem Trinkbecher, wegzuzaubern. Versehentlich verwandelt sich der Stift dabei aber in eine Ananas. Als wäre das nicht schon misslich genug, wird er dazu ständig von dem fiesen Bleistift und dem blöden Mülleimer geärgert. Sie wollen den Kugelschreiber, beziehungsweise die Ananas, sogar verprügeln!

    Diese Geschichte entspringt der Fantasie von Simon Gundel. Der Zehnjährige hat im letzten Schuljahr die vierte Klasse der Elisabethen-Grundschule besucht. Bei einer Deutschhausaufgabe musste er eine Reizwortgeschichte schreiben. „Wir hatten die Worte ,Röcheln', ,Kugelschreiber' und ,Ananas' vorgegeben“, erklärt Simon, „und irgendwie konnte ich mich nicht so richtig kurz fassen“. Seine Deutsch- und Kunstlehrerin Anke Schneider ergänzt: „Simon ist total über das Ziel hinaus geschossen. Statt einer Seite hat er sieben abgegeben.“ Dazu sei seine Hausaufgabe noch so gut gewesen, dass die Lehrerin sie vor der Klasse vorgelesen hat. „Den anderen Schülern hat die Geschichte so gut gefallen, dass sie vorgeschlagen haben, passende Bilder dazu zu zeichnen“, erklärt Anke Schneider.

    Im Kunstunterricht nahm sie mit den Kindern darauf das Bleistiftzeichnen, Raumwirkung, Licht und Schatten durch. Danach entstand über einige Wochen verteilt das Bilderbuch „Zaubern kann gefährlich werden“.

    „Simon ist eher ruhig. Und ein ziemlicher Bücherwurm“, verrät Stefan Gundel, Vater des Jung-Autors. Zuhause habe er darauf bestanden, seinen Aufsatz mit dem Laptop zu schreiben, wie es richtige Autoren auch machen. „Er ist ewig an dem Text gesessen. Dabei hat er aber nicht einfach lange zum Tippen gebraucht, sondern seitenweise geschrieben“, erinnert sich Stefan Gundel. Als Simon fertig war, habe er die Rechtschreibfehler ausgebessert, ansonsten schrieb sein Sohn den Aufsatz alleine. „Es ist ja seine Hausaufgabe, nicht meine“, lacht der Vater, „Außerdem hätte mir dazu sowieso die Fantasie gefehlt“.

    „Ich bin schon stolz auf das Buch“, grinst Simon Gundel. „Aber eher auf die Geschichte. Malen kann ich nicht so gut, da gefallen mir die anderen Bilder besser“. Da stünde der Zukunft als Buchautor doch eigentlich nichts im Wege. Der Zehnjährige hat allerdings andere Pläne: „Vielleicht wird das Bücherschreiben ja mein Hobby“, erklärt er, „Ich will später Tierarzt werden“.

    Wer jetzt wissen will, ob der Kugelschreiber es geschafft hat, sich von einer Ananas wieder in ein Schreibgerät zurückzuverwandeln, wie er sein Asthma geheilt hat und was aus dem fiesen Bleistift und dem blöden Mülleimer geworden ist, der muss sich bei der Elisabethenschule ein Exemplar von „Zaubern kann gefährlich werden“ erfragen.

    Zu kaufen gibt es das Bilderbuch nicht. „Das ist gar nicht schlimm“, erklärt Anke Schneider, „Dafür haben die Kinder ein Deutsch- und Kunstprojekt gemeistert, dass sich wirklich sehen lassen kann und auf das sie stolz sind“. So sollte Wissensvermittlung in der Schule häufiger ablaufen.

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