Am Ersten Advent gab es in der Deutschhauskirche Anlass zum Feiern, denn fast auf den Tag genau vor 100 Jahren wurde in der schönen gotischen Kirche der erste evangelische Gottesdienst gefeiert. Über dieses Jubiläum freute sich die Gemeinde in einem Festgottesdienst, der von Pfarrerin Vincent und Diakon Rothmann zusammen mit Pfarrer Gronauer – in Vertretung der erkrankten Regionalbischöfin Bornowski – gestaltet wurde. Darüber informiert das Pfarramt Deutschhaus in einer Pressemitteilung, der auch folgende Informationen entnommen sind.
In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Gronauer daran, wie 1923 der Gottesdienst der Deutschhauskirche mit einem langen Festzug von der Burkarder Schule aus begann, und verknüpfte das mit dem Einzug Jesu in Jerusalem, dem Evangelium für den Ersten Advent, und dem Adventspsalm, zugleich auch Predigttext: „Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch.“ Um Gott willkommen zu heißen, brauchen die Menschen ein offenes, weites Herz.
Schwierige Situation dieser Kirche
Auf der anderen Seite ist im Psalm willkommen, wer gut vorbereitet ist, unschuldige Hände und ein reines Herz hat. Das sei auch in unserer Zeit die Erwartung der Menschen an ihre Kirche – sie solle ehrlich mit uns und anderen sein und kein Unrecht vertuschen. So sei es gut, in der Kirche zu sein und darauf zu vertrauen, dass Gottes Segen uns und unsere Arbeit begleitet.
Musikalisch wurde der Gottesdienst von Kantor Christian Reif an der Orgel und dem Posaunenchor der Deutschhausgemeinde unter der Leitung von Sebastian Kröger gestaltet. Vertrauensmann Dr. Kühl-Freudenstein verglich die Geschichte der Gemeinde mit einem Menschenleben. Nach den vielen Möglichkeiten in der Kindheit bildet sich in der Pubertät die Persönlichkeit heraus. Entsprechend musste die Gemeinde in der Kriegs- und NS-Zeit zeigen, was ihr wichtig war. Im Alter werde die Last wieder schwerer, und eine gewisse Armut stelle sich ein, so der Vertrauensmann, - und wies damit auf die schwierig gewordene Situation dieser Kirche hin.