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WÜRZBURG: 100 Studenten protestieren gegen Studiengebühren

WÜRZBURG

100 Studenten protestieren gegen Studiengebühren

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    Anlass war ein Beratungsgespräch von Universitätspräsident Alfred Forchel mit Vertretern der Fakultäten, der Hochschulleitung sowie mit Studentensprechern - just in dem Gebäude, vor dessen Toren die Studenten eine Dreiviertelstunde lang Radau machten. Das strittige Thema des Gesprächs: Macht eine Senkung der Studienbeiträge Sinn?

    Rund hundert Studenten waren dem Aufruf gefolgt und erinnerten Forchel lautstark an seine Aussage aus dem November 2009, wonach die Höhe der Studienbeiträge neu bewertet werden müsse. Bislang zahlen die Studenten der Universität 500 Euro pro Semester. Forchel habe das Recht, die Studiengebühren um 200 Euro zu senken, betonte Arndt, der mit einem T-Shirt mit der Aufschrift "Niemand hat die Absicht einen Hörsaal zu besetzen" auftrat.

    Arndt kritisierte in seiner Rede vor den Demonstranten, Studiengebühren wirkten "sozial selektiv". Er forderte daher eine "sofortige Auszahlung an die Studierenden zurück". Gleichzeitig machte Arndt deutlich, worum es den Protestlern letztlich geht: "Wir wollen keine Umverteilung, sondern eine Abschaffung der Studiengebühren."

    Weiter kritisierten die Studenten, dass die Gelder ungerecht verteilt oder schlicht nicht sinnvoll eingesetzt würden. So streiche etwa der Fachbereich der Medizin einen überproportional großen Anteil der nicht-fakultätsbezogenen Gelder ein, obwohl dieser Fachbereich bereits über sehr hohe Drittmittel verfüge. Gleichzeitig gebe es Platzmangel, vor allem in Vorlesungen der geisteswissenschaftlichen Fächer.

    Dialogbereit zeigten sich die Studenten, als Larsen Vogt, Jura-Student an der Universität, die Sichtweise der Demonstranten am Mikrofon offensiv kritisierte. "Das Geld wird zu 100 Prozent in Bildung investiert", sagte Vogt und erntete prompt lautstarken Widerspruch. Das Publikum hielt Vogt entgegen, es gebe eine ganze Reihe von fragwürdigen Investitionen, die mit Studienbeiträgen getätigt worden seien - etwa Reisen, an denen ausschließlich Professoren teilnähmen, oder eine kostspielige Unterwasser-Kamera für Sport-Studenten der Universität.

    Eine Gruppe von etwa 40 Protest-Studenten lief nach Abschluss der offiziellen Kundgebung in die oberen Stockwerke des Gebäudes, wo zeitgleich das Beratungsgespräch stattfand. Nach etwa fünf Minuten lauten Klatschens auf dem Flur drohten zwei Mitglieder des Rates der Studentensprecher mit einem Abbruch der Gespräche, sollten die Studenten weiter stören. Das wirkte: Die Flur-Demonstranten räumten binnen Minuten das Gebäude.

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