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160-Kilo-Modell seefertig auf die Reise geschickt

Stadt Würzburg

160-Kilo-Modell seefertig auf die Reise geschickt

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    würzburg/nagasaki Philipp Franz von Siebold, 1796 in Würzburg geboren, arbeitete in den Jahren 1823 bis 1829 als Arzt der niederländisch-ostindischen Kompanie in Nagasaki. Dort, wo seine "Schule" stand, in der er japanische Studenten in westlicher Medizin unterrichtete, erbaute die Stadt Narutaki 1989 ein Siebold-Museum. 1995 gelang es der Würzburger Siebold-Gesellschaft, auch in der Heimatstadt des Japanforschers ein Siebold-Museum zu errichten.

    Beide Städte verbindet seitdem eine Museumspartnerschaft, die nun durch den Austausch zweier Modelle besiegelt wurde. Oberbürgermeisterin Pia Beckmann ließ es sich nicht nehmen, das im Maßstab 1:100 gefertigte Museumsmodell aus Nagasaki persönlich in Augenschein zu nehmen. Von der Siebold-Büste im Eingangsbereich bis zur Türverzierung haben die japanischen Modellbauer alles detailgetreu wiedergegeben - nur die Würzburger Siebold-Rose fehlt, die vor kurzem vor dem Museum gepflanzt wurde.

    "Einen der großen Söhne Würzburgs" nannte die Oberbürgermeisterin den Arzt und Japanforscher, dessen naturkundliche und ethnographische Erkenntnisse noch heute Bedeutung hätten. In Nippon freilich gehöre der Japan-Aufenthalt Siebolds schon zum Grundschulwissen, ergänzte Wolfgang Klein-Langner, der Vorsitzende der Siebold-Gesellschaft.

    Die Aktivitäten im Siebold-Palais dienten daher auch dazu, den Würzburger in seiner Heimat bekannter zu machen. Die bemalte Miniaturvilla, die nun als Gegengeschenk nach Japan verschickt wurde, ist ein echtes Architektenmodell, das 1993/94 von Studenten der Fachhochschule hergestellt wurde und in die einzelnen Stockwerke zerlegt werden kann. Ursprünglich sollten mit dem im Maßstab 1:50 gefertigten Holzkunstwerk Spenden für die Renovierungsarbeiten am künftigen Museumsgebäude gesammelt werden, aber dafür war das Modell dann doch zu groß und zu sperrig. Jetzt wurde es liebevoll und detailgetreu bemalt, mit Geländer und Fahnenmast versehen und seefest für den Schiffstransport verpackt. 160 Kilo wog die Kiste, eine Spezialanfertigung, mit der das Würzburger Museum seinen Weg nach Japan antrat.

    Der hierdurch bekräftigten Museumspartnerschaft ist auch die derzeitige Ausstellung japanischer Farbholzschnitte zu verdanken, die von drei Künstlervereinigungen aus Nagasaki gestaltet wurde. Die in ihrem Stil sehr unterschiedlichen Drucke sollen nach dem Ende der Ausstellung am 3. November 2003 zu Gunsten des Siebold-Museums verkauft werden. Eigenhändig gedruckte Postkarten mit Farbholzschnitten gibt es schon jetzt an der Museumskasse zu kaufen. Am Freitag werden die Künstler nach Würzburg kommen.

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