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Kürnach: 17-Millionen-Euro-Haushalt nach 45 Minuten verabschiedet

Kürnach

17-Millionen-Euro-Haushalt nach 45 Minuten verabschiedet

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    Gerade mal 45 Minuten brauchte der Gemeinderat Kürnach, um den Haushalt für das laufende Jahr zu verabschieden. Es stehen fast genau 17 Millionen Euro im Haushalt, den der Kämmerer Norbert Schrauth mit seinem Team ausgetüftelt hatte. Drei Tage vorher hatte sich schon der Haupt- und Finanzausschuss öffentlich die Köpfe heißt diskutiert mit dem Ergebnis, dem Rat die Zustimmung zum Haushalt zu empfehlen. Was dann auch mit 16:0 über die Bühne ging, ohne großartige Debatten.

    Was auch nicht verwundert, denn der Haushalt ist von allen Fraktionen gelobt worden. Dem Kämmerer bescheinigten die Fraktionssprecher eine saubere und solide Arbeit, und Kerstin Celina (Grüne) legte in ihrem Lob noch eins drauf. "Ich bin sehr erstaunt, wie sehr die prognostizierten Zahlen an die tatsächlichen Zahlen heranreichen", sagte sie. Ein Haar in der Suppe fanden weder sie noch die übrigen Fraktionssprecher Johannes Sieß (CSU), Lisa Bayerl-Gögercin (SPD) und Manfred Dülk (FW/UWG).

    Üppige Einnahmen aus Gewerbesteuer

    Der größte Brocken an Einnahmen im Verwaltungshaushalt (13,1 Millionen Euro) sind die Anteile an der Einkommenssteuer mit vier Millionen Euro, gefolgt von der üppigen Gewerbesteuer (2,3 Millionen Euro) und den Zuweisungen und Zuschüssen (1,3 Millionen Euro). Dem gegenüber stehen Ausgaben etwa durch Zuweisungen und Zuschüsse (3,1 Millionen Euro), Kreisumlage (2,9 Millionen Euro), den Personalkosten (2,1 Millionen Euro) und der Zuführung zum Vermögenshaushalt (697.000 Euro).

    Aufgelistet sind hier nur die jeweils höchsten Posten. Im Bereich des Vermögenshaushaltes werden neben der schon erwähnten Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt fast 1,9 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen. Der Löwenanteil der Ausgaben entfällt auf die Sanierung der Straßen im Wohngebiet "Neuer Berg" mit 1,6 Millionen Euro, gefolgt von der großen Sanierung des Bauhofes mit knapp 800.000 Euro und der Tilgung von Schulden (539.000 Euro).

    Die beiden letzten Posten, also der "Neue Berg" und der Bauhof, sind schon in der Vergangenheit immer wieder im Gemeinderat thematisiert worden. Beim Neuen Berg müssen die teilweise schon morbiden Straßen dringend saniert werden, und der Bauhof dürfte nach seiner Sanierung ein völlig anderes Bild darstellen, nicht nur wegen der noch immer fehlenden Sozialräume. Eine energetische Sanierung der Höllberghalle, die Kerstin Celina ins Gespräch brachte, taucht in der aktuellen Planung des Gemeinderates nicht auf.

    Kürnach in den letzten Jahren weiter gewachsen

    Manfred Dülk wies in seiner Haushaltsrede unter anderem auf die "Erweiterung des Wohnraumes" in Kürnach hin, was sowohl durch eine Innenortsverdichtung wie durch Wohnblöcke an der Semmelstraße als auch einer "gediegenen Ausweisung von Baugebieten" geschehen könne. Diese Bauleitplanung "muss aber nach gewissen Richtlinien gestaltet werden, vor allem in platzsparender Bauweise und nach ökologischen Gesichtspunkten". Dülk weiter: "Wir müssen darauf achten, dass wir keine wohnbaufreie Insel zwischen den Nachbargemeinden Estenfeld, Unterpleichfeld, Prosselsheim und Oberpleichfeld werden."

    Johannes Sieß sieht "realistische Zahlen, aber wir haben Krieg in Europa, was alles unwägbar macht". In Bezug auf die Unterbringung mögliche Flüchtlinge in der nächsten Zeit stellte er fest, dass "wir leider keine passenden Objekte in eigener Hand haben". Lisa Bayerl-Gögercin fand insgesamt lobende Worte für den Haushalt und stellte fest, dass Kürnach in den letzten Jahren immer weiter gewachsen sei.

    "Es war doch ständig irgendwo immer ein Spatenstich", sagte sie. Deshalb sei es gar nicht so schlecht, wenn es ein Jahr mal etwas langsamer voranginge. Und die Straßenausbaubeitragssatzung auszusetzen, wie es die Staatsregierung getan habe, "war ein großer Fehler", sagte Kerstin Celina, "der von der Regierung gezahlte Ausgleich gleicht die Lücke nicht aus." Letztlich stimmte der Rat einstimmig für den Haushalt.

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