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WÜRZBURG: 20 Jahre B-Hof: Ein Raum für Kreativität und Eigeninitiative

WÜRZBURG

20 Jahre B-Hof: Ein Raum für Kreativität und Eigeninitiative

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    Ideenreich: Jugendliche Besucher des Bechtolsheimer Hofs posieren für den Fotografen.
    Ideenreich: Jugendliche Besucher des Bechtolsheimer Hofs posieren für den Fotografen. Foto: Foto: B-Hof

    Vor 20 Jahren hat das Jugendzentrum B-Hof in den Kellerräumen des Bechtolsheimer Hofs seine Tore für Jugendliche und junge Erwachsene von zwölf bis 27 Jahren geöffnet. Mit einem Open-Air-Festival am Freitag, 17. und Samstag, 18. Juni soll das gebührend gefeiert werden.

    Der B-Hof ist der Nachfolger des Jugendzentrums Falkenhof, das 1990 aufgrund wiederholter Auseinandersetzungen mit den Behörden und der Erweiterung der Stadtbücherei geschlossen wurde. Im April 1991 konnte das Jugendzentrum mit der finanziellen Unterstützung der Stadt Würzburg und einem privaten Förderverein im Rücken wiedereröffnet werden.

    Es entstanden erste Arbeitskreise zum Thema Ökologie, Hauptstandbein war jedoch von Anfang an der Bereich Musik. „Mit der wachsenden Zahl der Besucher kamen im Laufe der Jahre immer mehr Angebote hinzu“, sagt Gerlinde Grauschopf.

    Die Sozialpädagogin ist seit 17 Jahren in dem Jugendzentrum angestellt und hat seit zwölf Jahren die Leitung inne. Bereits früh bildete sich eine bis heute aktive Theatergruppe aus dem Kreis der Jugendlichen, es folgten ein Fußball- und ein Skateboardtreff. Seit einigen Jahren trifft sich auch eine Breakdance- Gruppe regelmäßig in den Räumen des B-Hofs und veranstaltet Wettbewerbe. Alle Gruppen entstanden auf Initiative von Jugendlichen.

    „Wir wollen, dass die Jugendlichen selbst die Gestaltungsmöglichkeiten im B-Hof haben“, erklärt die von allen „Linda“ genannte Leiterin. „Wir wollen bedürfnisorientiert arbeiten und den Jugendlichen einen Raum für Kreativität und Eigeninitiative geben.“

    Ganz bewusst laden Linda Grauschopf und ihr Kollege Thomas Maurus deshalb Jugendliche aus allen sozialen Milieus ein. „Das ist nicht immer einfach. Wir wollen verschiedene Subkulturen fördern, vom Hip-Hop bis zum Heavy-Metal. Das sorgt natürlich für Sprengstoff“, sagt der Diplom-Sozialpädagoge. Immer wieder gebe es Probleme.

    Die Nationalitätenvielfalt muss berücksichtigt werden. „Wir hatten Jahre, da waren Jugendliche aus 20 verschiedenen Nationen und vielen unterschiedlichen Kulturkreisen hier.“

    „Wir wollen Jugendlichen einen Raum für Kreativität geben“.

    Gerlinde Grauschopf, Leiterin des B-Hofs

    Natürlich gibt es da Streit, doch die Jugendlichen lernen voneinander, sie lernen hier, sich gegenseitig zu respektieren und stoßen auf Gehör für ihre Probleme, erklärt Gerlinde Grauschopf. „Für viele ist der B-Hof sogar zur Ersatzfamilie geworden“, fügt Thomas Maurus hinzu.

    Das zeigte sich im Jahr 2004. Durch ein Haushaltsdefizit des städtischen Trägers stand das Jugendzentrum kurz vor dem Aus. „Da war das politische Engagement der Jugendlichen gefragt. Durch Unterschriftensammlungen, Infostände und gezielte Medienarbeit konnte die Schließung abgewendet werden“, so die Leiterin des B-Hofs.

    Und das Angebot ist auch dank der erneuten Bewilligung der damals gekürzten Mittel und dem hohen Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter breiter denn je: Neben dem offenen Bereich können Jugendliche an Zauber- und Kochworkshops teilnehmen, es finden Informationsabende unter anderem mit der Polizei und dem Arbeitsamt statt und am Wochenende steht die Bühne des Jugendzentrums zahlreichen jungen Bands aus der Region zur Verfügung. „Im letzten Jahr konnten hier knapp 200 Bands auftreten.“, sagt Thomas Maurus.

    Diese Vielfalt der Angebote soll am Jubiläumswochenende im Pausenhof der Volksschule Stadtmitte im Bechtolsheimer Hof vorgestellt werden. Die offizielle Feier beginnt am Freitag, 17. Juni, um 16 Uhr im Innenhof der Volksschule Bechtolsheimer Hof mit Tanzaufführungen unter dem Motto „All you can dance goes B-Hof“. Der Eintritt ist frei. Gegen 18.30 Uhr gibt es „Rap und HipHop live on the stage (Vorverkauf 12, Abendkasse 15 Euro). Zu den lokalen Künstlern Flowröschma1undsens und Sicksteez kommt Casper aus Bielefeld.

    Das Nachmittagsprogramm am Samstag, 18. Juni, kostet keinen Eintritt. Auf die Ohren gibt's von 14 bis 19 Uhr live Metal, Folkrock, Hardcore und Punk. Ab 19 Uhr spielen – für 12 Euro im Vorverkauf und 15 an der Abendkasse – 5Bugs aus Berlin und die schwäbischen Punkrocker Itchy Poopzkid.

    Internet: www.b-hof.de

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