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Würzburg: Bahnstreiks "wichtig und nötig": 200 Teilnehmende bei der traditionellen Mai-Demo des DGB in Würzburg

Würzburg

Bahnstreiks "wichtig und nötig": 200 Teilnehmende bei der traditionellen Mai-Demo des DGB in Würzburg

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    Laut und engagiert präsentierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Mai-Kundgebung des DGB auf dem Würzburger Unteren Markt. 
    Laut und engagiert präsentierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Mai-Kundgebung des DGB auf dem Würzburger Unteren Markt.  Foto: Silvia Gralla

    Angemeldet waren bis zu 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, es kamen deutlich weniger: Gut 200 Menschen haben in Würzburg am Montag, dem internationalen "Tag der Arbeit", an der traditionellen Demonstration und Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) teilgenommen. Sie zogen mit lautstarker akustischer Unterstützung der Trommelgruppe "Samba Osenga" vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt zur Abschlusskundgebung mit Bratwurst und Getränken am Unteren Markt.

    Insgesamt fanden in Bayern am 1. Mai mehr als 80 und in Unterfranken acht Veranstaltungen unter dem Motto "Ungebrochen solidarisch" statt. Nach den jüngsten Erfolgen der Gewerkschaft ver.di in den Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst gingen die Demonstrierenden mit viel Selbstvertrauen auf die Straße, prominent unterstützt wurden sie von den drei Landtagsabgeordneten Kerstin Celina, Patrick Friedl (Grüne), Volkmar Halbleib (SPD), Würzburgs Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) sowie vom SPD-Landtagskandidaten Alexander Kolbow und weiteren Stadtratsmitgliedern von SPD, Grünen und Linken.

    Würzburgs DGB-Kreisvorsitzender: Flächendeckende Bahnstreiks "wichtig und nötig"

    Der vor zwei Monaten neu gewählte DGB-Kreisvorsitzende Eckhard Beck, der bis 2020 für die SPD im Würzburger Stadtrat saß, begrüßte die Teilnehmenden zur Kundgebung am Unteren Markt. Die am Wochenende von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn angekündigten flächendeckenden Streiks bezeichnete er als "wichtig und nötig".

    Beck berichtete auch von einem "kleinen, aber wichtigen Erfolg" des DGB, der den Freistaat und die Kommunen bei den Mai-Kundgebungen im vergangenen Jahr aufgefordert hatte, bei der Vergabe öffentlicher Aufträge soziale und ökologische Mindeststandards einzuhalten. In Würzburg, Schweinfurt und Aschaffenburg gibt es laut Beck inzwischen entsprechende Anträge an den Stadtrat, die teilweise auch von der CSU unterstützt werden.

    In Würzburg liegt Oberbürgermeister Christian Schuchardt seit der vergangenen Woche ein interfraktioneller Antrag von SPD, Grünen, Linken, ÖDP und ZfW vor, der die Einhaltung von "zeitgemäßen Tarif-, Sozial- und Nachhaltigkeitsstandards bei öffentlichen Auftragsvergaben" zum Ziel hat.

    Forderung nach höherer Entlohnung von Auszubildenden

    Die beiden Hauptredner der Kundgebung kamen von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Konrad Hammel von der NGG-Jugend forderte eine höhere Entlohnung für Auszubildende: "Es kann nicht sein, dass in Würzburg ein WG-Zimmer inzwischen mindestens 400 Euro kostet, aber der Mindestausbildungslohn im ersten Lehrjahr nur bei 620 Euro liegt. Wie soll das funktionieren?"

    Wer das Streikrecht in Frage stellt, greift die Demokratie an, meinte NGG-Landeschef bei der Würzburger  DGB-Kundgebung zum "Tag der Arbeit". 
    Wer das Streikrecht in Frage stellt, greift die Demokratie an, meinte NGG-Landeschef bei der Würzburger  DGB-Kundgebung zum "Tag der Arbeit".  Foto: Silvia Gralla

    Mustafa Öz, Vorsitzender des NGG-Landesbezirks Bayern, verteidigte unter anderem das im Grundgesetz verankerte Streikrecht, das von Arbeitgebervertretern und teilweise auch von Politikern zuletzt immer wieder in Frage gestellt werde: "Wer das Streikrecht angreift, der greift die Demokratie an", betonte Öz. Es bleibe den Beschäftigten aller Branchen auch nichts anderes übrig, als sich Lohnerhöhungen und Prämien als Ausgleich der Inflation durch Streiks zu erkämpfen. In diesem Jahr werde von den unterschiedlichen Gewerkschaften für insgesamt elf Millionen Beschäftigte in Deutschland verhandelt.

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