Sichtlich genoss Landrat Thomas Eberth beim 24. Landkreisfasching, sich inkognito und in völlig neuer Rolle in der Turnhalle in Kleinrinderfeld unter das aus dem Landkreis versammelte Narrenvolk zu mischen. Erstmalig in seiner Amtszeit war in der fünften Jahreszeit statt der schützenden Maske wieder Maskerade möglich. Das genoss nicht nur der Landrat in vollen Zügen. "Ihr lieben Leut', wer hätt's gedacht, wir feiern wieder Fasenacht", begrüßte Sitzungspräsident Matthias Hollenbach mit Gesellschaftspräsidentin Gabi Zorn des gastgebenden KKC Kleinrinderfeld die Erschienenen als Repräsentanten des närrischen Brauchtums im Landkreis.
Fulminant und lautstark eröffneten die "Hettschter Gassefetzer" im Jahr ihres 22-jährigen Bestehens das fröhliche Stelldichein der Delegationen. Und neben Altlandrat und "Landkreis-Trommler" Eberhard Nuß in seinem mittlerweile sechsten Ausbildungsjahr, hatte Gassenfetzer-Chef Jürgen Reinhart auch den amtierenden Landrat im Gassenfetzer-Kostüm ebenfalls ins Ausbildungsverhältnis der Stimmungsmacher übernommen.
Lobende Worte vom Landrat an die Vereine

Doch alleine auf zeitlich begrenzten ausgelassenen Frohsinn mochte sich Landrat Thomas Eberth in seinem Dank an die Vereine nicht beschränken. So hob der Gastgeber des Landkreisfaschings neben deren sensationellen Leistungen insbesondere "das während des ganzen Jahres par excellence ausgeübte Ehrenamt" hervor. Denn am Aschermittwoch sei nicht alles vorbei: "Vielmehr geht es da schon wieder los mit dem Schneidern von Kostümen oder dem Bau neuer Kulissen", gab sich Eberth überzeugt.
Garniert vom Bühnenprogramm der KKC-Prinzengarde und der KKC Happy Girls konnte Landrat Thomas Eberth den närrischen Delegationen beim Neustart des Landkreisfasching nach der Corona-Pause gleich mehrere Weltpremieren präsentieren. Freilich nicht ohne bei der Gelegenheit an die bisherigen Zeremonienmeister des Landkreisfaschings, dem ehemaligen Bezirkspräsidenten des Fastnacht-Verband Franken (FVF) Kurt Baumeister und dessen verstorbenen Nachfolger Günther Hillawoth zu erinnern. In deren große Fußstapfen wurde mit Bernd "Schins" Kleinschnitz von den Faschingsfreunden Greußenheim der Gründer des kleinsten Elferrats der Welt neu ins Amt des Zeremonienmeister berufen.
Premiere für Faschings-Pin mit Würzburger Landkreis-Wappen

Weltpremiere feierte beim 24. Landkreisfasching auch ein eigens kreierter exklusiver Faschings-Pin, bei dem über dem Landkreis-Wappen eine Narrenkappe thront. Altlandrat Eberhard Nuß, der den einst von seinem Vorgänger Waldemar Zorn ins Leben gerufenen Landkreisfasching weiterführte, durfte als Erster den neuen Landkreis-Narren-Pin in Empfang nehmen. Und es gab noch eine weitere Premiere: Die von "Narren-Barde" Thomas Müller getextete Landkreis-Faschingshymne. Die Hymne geht auf die Alternativ-Veranstaltungen der während der Pandemie zum Landkreisfasching produzierten TV-Formate zurück. In bestem Fränkisch ist diese den "Narre aus Würzburch Land" gewidmet.
Mit dem ihn auszeichnenden Schalk nahm der neue Zeremonienmeister die Bedeutung des Defilee der Prinzenpaare wörtlich. Zum "feierlichen Vorbeischreiten einzelner Personen oder Personengruppen an hochgestellten Persönlichkeiten" wurde Landrat Thomas Eberth stehend auf einem Bierkasten platziert. Weil dieser aber leer war, kam das als Ehrerweisung beabsichtigte Procedere eher einer allgemeinen Ernüchterung gleich. Ausgiebig nutzten die Delegationen im Anschluss den ursprünglich von Gründer Waldemar Zorn beabsichtigten Hintergrund der Veranstaltung zum gegenseitigen Austausch und zur Absprache für die nächste Session.