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35 Jahre Tanzschule Bäulke: Eine Frage der Balance

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35 Jahre Tanzschule Bäulke: Eine Frage der Balance

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    Bettina Bäulkes Leben ist ein einziger Tanz auf glatten Parkett, und das von jungen Beinen an. Die Grande Dame der Tanzfläche verkörpert das wahre Geheimnis des gepflegten Gesellschaftstanzes, die feine Balance zu halten zwischen Distanz und Nähe. Am Wochenende feiert sie das 35-jährige Bestehen ihrer Tanzschule in der Hofstraße, und da werden für viele Paare schöner Erinnerungen wach, die sich hier einst im Wiegeschritt gefunden haben.

    Am Samstag, 29. September, heißt es „Time to remember“ für alle, die in den 70er, 80 und frühen 90er Jahren bei Bäulke Walzer, Foxtrott und Rumba gelernt haben. Die Hausherrin ist schon gespannt, wie viele noch mit dem Partner von damals ihre Runden drehen zur Musik ihrer Jugendzeit.

    Gesellschaftstanz wurde von der Familie Bäulke schon zu Zeiten gepflegt, als Mozart noch lebte. Die Ursprünge liegen in Gießen, später kam eine weitere Tanzschule in Darmstadt dazu. Dorthin ging auch die junge Bettina Old, weil eine Tanzschule damals die beste Gelegenheit war, auf Tuchfühlung zu kommen mit dem anderen Geschlecht.

    In der Tanzschule lernte sie ihren späteren Mann Roger kennen, der dort Tanzlehrer war. Bettina tanze leidenschaftlich Ballett, und so war ihr Lebensweg vorgezeichnet. Bis zur geprüften Tanzlehrerin waren es zwei Jahre mit täglichem Training und viel Theorie.

    1969 kamen die Bäulkes nach Würzburg, um etwas Neues aufzubauen. Der Zufall half. Bettina Bäulke hatte eine Immobilienanzeige in der Main-Post gelesen, aber sie ist ins falsche Haus geraten, in die frühere Trachtenschneiderei Tofana in der Hofstraße. Sie war von den Räumen mit ihren großen Fenstern sofort angetan. Ein Haufen Arbeit stand vor den Beiden. Die alte Wendeltreppe wurde unter einer Betonplatte freigelegt, Parkettböden mussten verlegt und Wände renoviert werden.

    Pop-Art war damals Mode, und dafür hat Bettina Bäulke einen noch unbekannten Gestalter angeheuert, Reinhard „Sony“ May, der inzwischen so manche Raum-Traum verwirklicht hat. So wurde die Wände, wie der Geschmack der Jugend damals war: Schlangenlinien in Grün und Senf auf cremeweißem Grund.

    1972 ging es los mit dem Tanzbetrieb. Bald gab es die ersten Beatpartys mit Musik von Deep Purple, Jo Cocker und Santana. Man trug zum Saturday Night Fever Schlaghosen und Plateausohlen, dicke Krawatten und hautengen Hemden mit großen Kragen. In 35 Jahren hat Bettina Bäulke viel für die Tanzkultur in der Stadt getan. Sie hat Pionierarbeit beim Steptanz geleistet und immer wieder Workshops mit internationalen Großen der Tanz-Scene wie dem Weltstar Ismael Ivo veranstaltet. Das alles darf gefeiert werden.

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