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WÜSTENZELL: 44-Jährige glaubt an Heilung durch Gebetstage

WÜSTENZELL

44-Jährige glaubt an Heilung durch Gebetstage

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    Zeugnisgottesdienst: Von ihren Erfahrungen mit der Krankheit MS berichtete Renate Krautgartner in Mariabuchen.
    Zeugnisgottesdienst: Von ihren Erfahrungen mit der Krankheit MS berichtete Renate Krautgartner in Mariabuchen. Foto: Foto: S. Waschinger

    (ws) „Ich sehe es als meine Aufgabe an, Zeugnis zu geben, um damit zu zeigen, wie wunderbar Gott sein kann“, sagt Renate Krautgartner aus Wüstenzell. Sie hatte über Jahre Multiple Sklerose (MS) mit Symptomen, die ihr den Alltag erschwerten. Seit sie die Gebetstage des Evangelisationszentrums „Haus Raphael“ in Bad Soden-Salmünster besucht, sei sie jedoch geheilt, sagt sie. In einem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Mariabuchen gab sie vor zahlreichen Gläubigen Zeugnis von ihren Erlebnissen während und nach der Krankheit.

    Begonnen hatte alles 1998 mit einer ersten Vermutung des Hausarztes als erste Symptome der Krankheit bei Krautgartner auftraten. Dann begann ein langer Leidensweg. Die heute 44-Jährige bekam nur zwei Jahre später die Diagnose: Multiple Sklerose, zentrale Entzündungen im Gehirn, unheilbar.

    Krautgartner hatte Probleme mit den Augen, ihr Sehnerv war angegriffen. Es folgte eine Behandlung mit Cortison im Krankenhaus, mit der sie schwer zu kämpfen hatte. So besserten sich zwar die Symptome der MS teilweise, aber insgesamt reagierte ihr Körper mit unerträglichen Schmerzen. Zu Taubheitsgefühlen in den Händen, Augenproblemen und Zittern kamen bald noch Stürze, weil ihre Beine den Dienst versagten. „Das Schlimmste dabei war, wenn mich die Leute auslachten, wenn ich hingefallen bin oder an den Türpfosten rannte“, erzählt die Frau. Sie wussten ja nicht, was mit ihr los war.

    „Und ich erfand immer neue Ausreden, warum dies alles passierte, nur um nie zugeben zu müssen, dass ich krank bin“, erzählt sie beim Zeugnisgottesdienst. Die Motivation sank auf null, die Müdigkeit nahm überhand, die Feinmotorik funktionierte gar nicht mehr, manchmal fühlte sie sich, als würde sie alles mit dicken Wollhandschuhen anfassen.

    Dazu kamen Sprachschwierigkeiten. „Ich habe mich immer wieder blamiert und mich dann elend gefühlt“, erklärt sie. „Ich wollte ja immer noch nicht zu meiner Erkrankung stehen.“ Sie hatte Angst vor dem Rollstuhl und vor völliger Erblindung. Ihr Leben kam ihr vor wie eine tickende Zeitbombe.

    Im Mai 2005 nahm sie die Einladung zu einem Gebetstag nach Bad Soden-Salmünster ins Haus Raphael an, das von zwei Ordensschwestern geleitet wird. Eine private und keine katholische Einrichtung, wie die Diözese Fulda betont.

    Für sie war es wie eine Befreiung: „Ich fühlte sofort – wenn Gott es will, dann steh ich auf, dann werde ich geheilt. Wenn nicht, dann wird er mir den richtigen Rollstuhl geben“, sagt sie heute.

    Seit diesem Tag konnte sie ihre Krankheit annehmen. Ein Jahr lang ging sie alle vier Wochen zum Gebetstag nach Bad Soden, dann ins Krankenhaus zur Untersuchung. Die Entzündungsherde in ihrem Kopf waren weg. Die Ärzte entließen sie mit dem Beweis der Vergleichsbefunde als gesund. Untersuchungen hat Krautgartner keine mehr machen lassen. „Ich weiß im tiefsten Herzen, ich bin geheilt und habe mein Leben komplett geändert“, beteuert sie. Ich möchte morgens schon mit Gott sprechen; er zeigt uns den Weg.“

    Den Zeugnisgottesdienst gestaltete Franziskanerpater Paul Kusiak von Mariabuchen. Er betonte, nicht jeder könne so ein Wunder erwarten, wie es bei Renate Krautgartner geschah, aber wer es zulasse, finde Stärke im Glauben.

    Renate Krautgartner kommt aus Wüstenzell, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

    Multiple Sklerose

    Die Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, deren Ursache trotz großer Forschungsanstrengungen noch nicht geklärt ist. Sie ist neben der Epilepsie eine der häufigsten neurologischen Krankheiten bei jungen Erwachsenen.

    Bei der Multiplen Sklerose entstehen in der weißen Substanz von Gehirn und Rückenmark verstreut vielfache (multiple) entzündliche Entmarkungsherde, die vermutlich durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Myelinscheiden der Nervenzellfortsätze verursacht werden.

    Da die Entmarkungsherde im gesamten ZNS auftreten können, kann die Multiple Sklerose fast jedes neurologische Symptom verursachen. Sehstörungen mit Minderung der Sehschärfe und Störungen der Augenbewegung sind typisch, aber nicht spezifisch für die Multiple Sklerose.

    Die Krankheit ist nicht heilbar, jedoch kann der Verlauf durch verschiedene Maß- nahmen oft günstig beeinflusst werden. Entgegen der landläufigen Meinung führt die Multiple Sklerose nicht zwangsläufig zu schweren Behinderungen. Auch viele Jahre nach Beginn der Erkrankung bleibt die Mehrzahl der Patienten noch geh- fähig. Quelle: Wikipedia

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