Gegründet wurde die Stiftung 2005 nach dem Tod des Kaufmanns Wilhelm H. Ruchti, der 1948 sein Anzeigen- und Werbekontor in einer Kriegsruine in der Virchowstraße gegründet hatte. Bis zu seinem Tod lebte und arbeitete er in der nur notdürftig hergerichteten Ruine, die er als Mahnmal bestehen ließ. Testamentarisch bestimmte Ruchti, dass sein beträchtliches Vermögen in eine Stiftung eingebracht werden sollte.
Gemäß Ruchtis Willen sind die Reste des Hauses von 1895 inzwischen durch einen Neubau ersetzt worden – mit einem an der Vorderseite eingebauten Fragment des Altbaus. Dort haben auch die Firma und die Stiftung ihren Sitz gefunden, wie deren Vorsitzender Ignacio Czeguhn berichtete. Am 16. März, dem dritten Todestag Ruchtis, seien die beiden Firmenschilder am Eingang angebracht worden.
Mit dem mit 5000 Euro dotierten Wilhelm-H.-Ruchti-Preis wurde Privatdozent Christoph Kleinschnitz von der Neurologischen Klinik und Poliklinik ausgezeichnet. Der gebürtige Würzburger erhielt den Preis für seine Habilitationsschrift „Darstellung und therapeutische Beeinflussung der Infarktexpansion nach zerebraler Ischämie: Mechanismen der Thrombenbildung und Neuroprotektion“.
Wie Professor Klaus Toyka in seiner Laudatio erklärte, handelt es sich bei Kleinschnitz um einen klinisch tätigen experimentellen Wissenschaftler, der das Ziel verfolgt, ganz neue Ansätze zum Schutz vor und zur Therapie bei einem Schlaganfall zu entwickeln. Er wolle die plasmatische Gerinnung des Blutes vorsichtig hemmen, um gefährdete Patienten ohne die bisher drohenden Nebenwirkungen vor einem Schlaganfall zu schützen.
Individuell dotiert sind die von der Stiftung vergebenen Förderpreise. Dominik Burkard, Lehrstuhl der Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, wurden 3680 Euro zur Finanzierung der Erfassung und Editierung der geheimen vatikanischen Gutachten zur Evolutionstheorie bewilligt. Hans Fehr, Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, bekommt 3000 Euro zur Finanzierung des Projektes „Finanzausgleich zum Selbstrechnen“, ein internetbasiertes Modell zum deutschen Finanzausgleich.
Den mit 15 000 Euro höchsten Betrag erhält Stefan Gattenlöhner, Pathologisches Institut, zur Anschubfinanzierung des Forschungsvorhabens „Prävention der Herzinsuffizienz und ihrer Komplikationen“.
Projekt zum Klimawandel
Rainer Goetz, Institut für Pädagogik, wurden 3500 Euro zur Finanzierung einer Vortragsreihe bewilligt. Eric Hilgendorf, Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtstheorie, Informationsrecht und Rechtsinformatik erhält 4000 Euro für den Druck eines Sammelbandes.
Christian Klingenberg, Mathematisches Institut, bekommt 4000 Euro zur Finanzierung von Vorträgen über die Erforschung mathematischer Methoden zur Untersuchung des globalen Klimawandels. Heinz Reinders, Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung, wurden 500 Euro zur Finanzierung des Workshops „Service Learning an der Universität Würzburg“ zugedacht.
Oliver Remien, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäisches Wirtschaftsrecht, Privat- und Prozessrecht sowie Rechtsvergleichung, wurden 5000 Euro zur Finanzierung einer Tagung bewilligt. Michael Stolberg, Institut für Geschichte der Medizin, wird mit 6100 Euro zur Finanzierung der Übersetzung eines Buches unterstützt.
Uni-Vizepräsident Ulrich Sinn schließlich wurden 6000 Euro aus dem Margarete-Gundlach-Fonds für das Martin-von-Wagner-Museum der Universität bewilligt.