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WÜRZBURG: 50 Jahre AWO-Kreisverband: Pionier im sozialen Bereich

WÜRZBURG

50 Jahre AWO-Kreisverband: Pionier im sozialen Bereich

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    Unter dem Thema „Der Pionier im sozialen Bereich“ feierte der Kreisverband Würzburg-Stadt der Arbeiterwohlfahrt (AWO) den Eintrag ins Vereinsregister vor 50 Jahren. Vorstandsvorsitzender Rudolf Mainardy begründete die Wahl dieses Mottos damit, dass die Organisation in diesem Zeitraum häufig neue Wege ging: Unter anderem bot sie die erste Freizeit für Kinder an, rief den ersten ambulanten Pflegedienst ins Leben und gründete das erste Frauenhaus.

    Schon vor dem Zweiten Weltkrieg war die AWO in der Stadt aktiv, betonte Mainardy. Allerdings gebe es von den damaligen Tätigkeiten nur wenig Belege. Ab 1945 richtete der Ortsverband Würzburg an der Grombühlbrücke eine Nähstube ein, schuf Übernachtungsmöglichkeiten für Arbeiter und initiierte eine Heimkehrerhilfe für Kriegsgefangene. Die AWO lud Kriegswaisen zu Erholungsmaßnahmen ein, verteilte Hilfspakete und organisierte Straßensammlungen sowie Weihnachtsfeiern für bedürftige Menschen.

    1954 organisierte die AWO die erste Stadtranderholung für Kinder in der Mergentheimer Straße, seit 1955 finden diese Freizeiten an der Frankenwarte statt. Den Eintrag ins Vereinsregister im Jahr 1960 bezeichnete der Vorstandsvorsitzende als „Geburtsstunde des Kreisverbands“.

    Aus den vielen Aktivitäten und neuen Einrichtungen hob Mainardy einige hervor. 1963 öffnete der erste Altenclub an der Grombühlbrücke seine Tore. 1974 nahm man das erste AWO-Altenheim mit 126 Plätzen in der Frankenstraße in Betrieb. 1978 wurde der ambulante Pflegedienst tätig und war eine der ersten Einrichtungen, die Zivildienstleistende in diesem Bereich einsetzte. 1980 eröffnete der Kreisverband ein Frauenhaus. 1984 wurde die Senioreneinrichtung in der Jägerstraße – das heutige Marie-Juchacz-Haus – eingeweiht. Nur zwei Jahre später eröffnete darin die erste Kurzzeitpflegestation in Unterfranken.

    Generationen unter einem Dach

    1991 gab der Kreisverband den ersten Bauabschnitt des Sozialzentrums in Heidingsfeld frei. „Der Gedanke, mehrere Generationen unter einem Dach zu vereinen, war damals ein absolutes Novum und machte das Zentrum zur Modelleinrichtung“, sagte Mainardy. Sieben Jahre später legte man darin den Grundstein für eine Abteilung für psychisch veränderte, ältere Menschen - ebenfalls eine Modellreinrichtung. Weitere Meilensteine in der Entwicklung des Kreisverbands waren die Schaffung der Beratungsstelle für Familien und Lebensgemeinschaften in Konfliktsituationen „AWO FamilyPower“, die Eröffnung einer Krippengruppe in Heidingsfeld sowie der Bau des Schülerhauses nur wenige Hundert Meter entfernt.

    Aus den zahlreichen Helfern und Mitarbeitern hob der Vorstandsvorsitzende Hans Sponsel hervor, der von 1965 bis 1993 die Geschicke des Kreisverbands lenkte. Während dessen Amtszeit wuchs die Zahl der Mitglieder von 279 auf 1100. Das Anlagevermögen vermehrte sich seit 1969 von 200 000 auf 32 Millionen Mark, bei einer Bilanzsumme von 33 Millionen Mark.

    Mainardy machte darauf aufmerksam, dass sich im Lauf der Jahrzehnte viel verändert habe, aber eins sei immer gleich geblieben. „Das Ehrenamt als Säule der AWO in Würzburg.“ Die sechs Ortsvereine sowie die meisten Seniorentreffs würden immer noch von ehrenamtlich Tätigen geführt. „Ohne sie hätte der Kreisverband nicht diesen familiären Charakter behalten und die Einrichtungen nicht so viel Leben.“

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