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WÜRZBURG: 50 Jahre Kleingartenanalge: Ödland wurde blühendes Paradies

WÜRZBURG

50 Jahre Kleingartenanalge: Ödland wurde blühendes Paradies

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    Wenn man die 300 Quadratmeter große Parzelle von Hans Rappelt betrachtet, lässt sich nur erahnen, wieviele Schweißtropfen bei der Pflege dieses Kleinods fließen. Übersichtlich angeordnet gedeihen Kartoffeln, Bohnen, Tomaten und Zucchini, daneben präsentieren die Bäume Äpfel, Pfirsiche und Zwetschgen. Auch ein Stückchen Rasen – ohne einen einzigen Löwenzahn – und ein schmuckes Gartenhäuschen mit Laube dürfen hier nicht fehlen. „Die Erfolgserlebnisse wiegen die schwere Arbeit bei weitem auf“, erzählt Rappelt.

    „Meine Frau Marianne ist sehr naturverbunden und war von Beginn an die treibende Kraft“, erinnert sich der 79-Jährige an die Übernahme der Parzelle vor 50 Jahren. Damals stand die Eigenversorgung der dreiköpfigen Familie im Vordergrund. Positive Nebenwirkungen des Kleingartens waren die Erholung im Grünen und die Nutzung als Spielfläche für Tochter Ingrid. Nicht ohne Stolz weist Hans Rappelt darauf hin: „Wir sind nach wie vor autark und müssen weder Gemüse noch Obst kaufen.“

    Die schönste Zeit ist für ihn das Frühjahr, „wenn die Vegetation von Neuem beginnt“. Als größte Last empfindet es Rappelt, „im Sommer bei Hitze jeden zweiten Tag den ganzen Garten gießen zu müssen“. Nicht missen möchten er und seine Gattin „die Gespräche über den Zaun“, bei denen sie sowohl Erfahrungen austauschen, als auch über viele andere Themen reden.

    „Es war eine Steinhalde. Mit dem Pickel hackten wir den Boden um und es dauerte etwa drei Jahre, bis unser Garten gut in Schuss war“, erzählt Anna Weber, die ebenfalls seit 50 Jahren bei den Kleingärtnern am Wasserturm tief verwurzelt ist. Sie verwendet alles, was hier auf fruchtbaren Boden fällt. Besonders freut sie sich über große Kürbisse und Zucchini. „Es gab aber auch schon Momente, in denen ich die Parzelle aufgeben wollte.“ Daran dachte sie, wenn die Nacktschnecken wieder einmal zum Angriff bliesen oder das Unkraut schneller wuchs als Gemüse, Kräuter und Früchte.

    Schon der dritten Generation

    „Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich hier als kleiner Bub mit meiner Schwester und anderen Kindern spielte“, sagt ihr Sohn Bernhard Weber. Der inzwischen 56-Jährige unterstützt seine Mutter vor allem im Herbst, wenn der Kleingarten winterfest gemacht und auf die nächste Saison vorbereitet werden muss.

    Hilmar Lipp, Vorsitzender des Stadtverbands der Kleingärtner, zollte nicht nur den drei Geehrten, sondern allen Mitgliedern des Vereins in seiner Festrede ein großes Lob: „Im Lauf der Jahre verwandelten sie Ödland in ein blühendes Paradies.“ Jeder habe viel Zeit und Arbeit aufgewendet, um die „wunderschöne Anlage“ zu erhalten. Insgesamt verzeichnete der Verein in den 50 Jahren 265 Unterpächter. Viele der Parzellen würden schon in der zweiten oder sogar dritten Generation gepflegt. Das beweist für ihn: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“

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