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Randersacker: 60 gemeinsame Jahre feiert ein Jubelpaar aus Randersacker: Vor der Hochzeit ging es ins Gericht

Randersacker

60 gemeinsame Jahre feiert ein Jubelpaar aus Randersacker: Vor der Hochzeit ging es ins Gericht

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    Ingrid und Richard Ott feierten am 19. Oktober Diamantene Hochzeit.
    Ingrid und Richard Ott feierten am 19. Oktober Diamantene Hochzeit. Foto: Antje Roscoe

    Mit einer Kurzreise nach Oberstdorf, ganz für sich, haben Ingrid und Richard Ott ihre Diamantene Hochzeit am Mittwoch verbracht. Jetzt sind sie zurück und bereit für weitere zwanzig Jahre.

    Wahrscheinlich gibt es aber doch erst etwas Gratulanten-Trubel, denn Richard Ott war immerhin von 1984 an 18 Jahre lang Marktgemeinderat und sechs Jahre zweiter Bürgermeister. Die örtliche SPD führte der Randersackerer 13 Jahre als Vorsitzender und ist nach wie vor Mitglied der Seniorenvertretung 60Plus im Landkreis.

    Fast alles geht jetzt gemeinsam

    Für die große Demonstration, mit der vor 25 Jahren 1000 Teilnehmer eine Ortsumgehung gefordert hatten, war er der Verantwortliche gewesen, was ihn fast noch immer erstaunt. Weniger Aufregung war das Ziel, als er 2008 den kommunalpolitischen Rückzug antrat.

    War Richard Ott "früher viel fort", geht jetzt fast alles gemeinsam: Jeden Morgen geht es beim SV 05 zum Schwimmen, fast täglich sind sie außerdem mit dem Fahrrad unterwegs. Und dann gibt es noch den großen, mit Liebe gepflegten Garten direkt am Main-Radweg mit dem "Lieblingsplatz".

    Nach wie vor ganz wichtig ist der Fußball: mit dem FC Randersacker hatte es der Mittelstürmer Ott bis in die Bezirksliga geschafft. Heute pendelt er zwischen der Sportanlage am Sonnenstuhl und dem Kickers-Stadion und ist außerdem begeisterter "MeeGlubberer" im Randersackerer Fanclub des 1. FCN. Für Ingrid Ott war das nie ein Problem, denn sie zog mit den beiden Töchtern einfach mit und hatte ihren Spaß: "Wir Fußballerfrauen waren ein festes Team."

    Gefunden beim Tanzkurs

    Ihre Jugendliebe ist es, die die beiden noch immer glücklich vereint. Wie sie das machen? "Man lebt einen Tag nach dem anderen", sagt Ingrid Ott. Wir dürfen uns nicht beschweren. Es geht uns gut, befinden sie unisono, auch wenn Tochter Claudia schon seit 2004 fehlt und damit zwei ihrer fünf Enkelkinder die Großeltern Ott mehr als geplant benötigten.

    Gefunden hatten sich die beiden "ganz einfach beim Hartung im Tanzkurs". Da waren sie 18 und er 17 Jahre alt. Kurios wurde es, als sie zwei Jahre später heiraten wollten, beide nach damaliger Gesetzeslage noch minderjährig. "Da musste ich zum Gericht und wurde für volljährig erklärt. Und ich wurde zu ihrem Vormund erklärt, obwohl sie ja näher an den 21 war", erzählt der 79-Jährige.

    Mitarbeit bei der Main-Post

    "Eigentlich hätte man es umgedreht machen müssen, aber das ging halt nicht, weil du ein Mann bist", amüsiert sich seine Frau. Sie war 1942 in Kaaden an der Eger geboren worden, lebte nach der Vertreibung und dem frühen Tuberkulose-Tod der Mutter mit der Familie zunächst in Gotha bei der Großmutter. Nach Würzburg waren sie umgezogen, als sie in die 7. Klasse ging und ist nach der Schule Herrenschneiderin geworden.

    Kennen könnte man sie aber von den Kassen in der Garten- und Werkzeug-Abteilung der Firma Deppisch und zuletzt dann im Kaufhof. Zwischenzeitlich war sie auch in der Druckvorstufe der Main-Post tätig, wo Ehemann Richard, der gelernte Buchdrucker, ab 1974 als Korrektor und dann als Anzeigengestalter beschäftigt war. Jahrelang hat "rio" zudem in seiner Freizeit für die Main-Post aus Randersacker berichtet.

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