„Es war unglaublich viel Arbeit und ich bin so dankbar, dass die beiden Autoren mit so viel Liebe und Motivation ans Werk gegangen sind“, freut sich Christoph Unckell, Inhaber des Hotels Rebstock. Auch Judith Vollmond, seine Assistentin, ist begeistert: „Es liest sich wirklich unterhaltsam.“ 1911 schrieb der Historiker Hermann Lockner, dass Kunz Seyde, genannt Kunz zum Rebstock, und dessen Frau Katharina den Hof zum Rebstock am 28. März 1408 der Karthause Engelgarten zu Würzburg verkauften. Als sich das 600-jährige Jubiläum näherte, wurde jedoch klar, dass diese Aussage nie hinterfragt wurde.
Professor Helmut Flachenecker vom Lehrstuhl für Fränkische Landesgeschichte der Universität Würzburg kam zu Hilfe. Er transkribierte Dokumente aus dem Standbuch 673 und 680 des Bayerischen Staatsarchivs Würzburg. Es stellte sich heraus, dass genau dies die Verkaufsurkunde war, die bestätigte, dass Haus und Hof genau wie oben erwähnt verkauft wurden.
Flacheneckers Studentin Sylvia Staszak stürzte sich in die Recherchen, und Dominik Röding, Magister für Germanistik und Geschichte und Freund des Hauses, schrieb die Geschichte zu einer vergnüglichen Reise durch die Jahrhunderte zusammen. Man weiß nun, dass das Haus schon immer für besondere Anlässe frequentiert wurde. So fanden dort Ratsmahle statt, und man traf sich nach Begräbnissen „um die Feierlichkeit zu erhöhen“.
Der Hof zum Rebstock war aber auch im Jahre 1558 Treffpunkt für die Anhänger des Wilhelm von Grumbach, der für den Mordanschlag an Fürstbischof Melchior Zobel verantwortlich gemacht wurde.
Am 16. März 1945 wurde das Gebäude bei der Bombardierung der Stadt zerstört. 1968 begann der Wiederaufbau mit Rekonstruktion der Rokokofassade. Seit 1977 ist das Traditionshaus nun im Besitz der Familie Unckell. Seit 2002 gehört es zur Top Kategorie der Best Western Premier Hotels.