Bereits im Flur des Hauses in der Zellerau wird klar, wo das Jubelpaar Maria und Wilhelm Romakowski wohnt. An der Tür ist ein Kranz mit Bildern des Paares angebracht, der auf die 65 Jahre Ehe hinweist.
Kennengelernt haben sich die beiden 1951 beim Tischtennisspielen in der TG Kitzingen. Maria Romakowski, geborene Lechner, war hier aufgewachsen, während Willi Romakowski aus Oberschlesien kommt, 1945 in die Tschechoslowakei ging und von dort aus nach Unterfranken in die Gemeinde Albertshofen kam.
Das Paar heiratete 1954 und zog bereits ein Jahr später gemeinsam nach Würzburg. Hier hatte Willi Romakowski eine Stelle als Galvaniseur bei der Firma Couleurartikel Baumeister gefunden; 1974 wechselte er dann als Versandleiter zur Firma Mero. Seine Frau arbeitete währenddessen nach der Erziehung der beiden gemeinsamen Kinder 25 Jahre in der Buchbinderei Stürtz.
Doch die beiden brachten sich auch anderweitig in der Gemeinschaft ein. Willi Romanowski spielte weiterhin begeistert Tischtennis und war beim FV 04 Würzburg Abteilungs- und Jugendleiter. Zudem engagierte er sich ab 1965 für die Aktion "Patenkind” der Main-Post und sammelte dafür fleißig Spenden, veranstaltete Weihnachtsfeiern und ist nach wie vor begeistert über die damalige Unterstützung der Würzburger Geschäftsleute.
Inzwischen sind die beiden jedoch längst im Ruhestand und genießen diesen bei Spaziergängen am Main, auf dem Balkon ihrer Wohnung mit Blick auf die Festung oder bei ihren Touren an den Chiemsee. Jedes Jahr geht es für die Familie nach Bernau am Chiemsee und die Stadt ist für beide inzwischen eine zweite Heimat geworden. "Man macht ja auch ganz anders Urlaub, wenn man den Ort schon kennt”, erklärt Willi Romakowski. So wüssten sie inzwischen einfach schon, wo es den besten Honig gäbe und wo sie entspannt Kaffee trinken könnten.
Auch sonst genießen die beiden das Reisen: Jedes Jahr fahren die Romanowskis gemeinsam mit Sohn und Schwiegertochter an die Nordsee um die gute Luft zu genießen. Neben den beiden Kindern ist die Familie inzwischen um je drei Enkel und Urenkel gewachsen.
Wie die Ehe so lange gehalten habe? Während die 62 Treppenstufen zur Wohnung sie weiterhin fit halten, können sie auch gut miteinander kommunizieren. Probleme hätten sie immer gemeinsam gelöst und könnten jederzeit sachlich miteinander argumentieren, liefert Willi Romakowski als Lösung und seine Frau erzählt: "Wir waren und sind immer füreinander da” und ergänzt, dass auch eine Prise Humor nicht geschadet hätte.