Als im September 2009 die Folie von der knallroten Straßenbahn entfernt wurde, hatte sie in 21 Monaten 100 000 Kilometer auf Schienen im Dienste der Freiwilligen Feuerwehr hinter sich gebracht. In dieser Zeit warb die Straba unübersehbar für die ehrenamtlichen Floriansjünger der Stadt. Ihre Fahrt aufgenommen hatte sie zur 150-Jahr-Feier im Jahr 2008. „Viele Bürger haben so erst mitbekommen, dass es auch in der Stadt eine Freiwillige Feuerwehr gibt“, war Vorsitzender Christian Schulz sichtlich stolz auf diesen gelungenen Coup des Unterstützervereins.
Auf der gemeinsamen Jahreshauptversammlung mit den aktiven Feuerwehr-Kameraden zog er ein erfolgreiches Fazit unter die vierjährige Amtszeit des scheidenden Vereinsvorstandes. Unter anderem mit Hilfe dieser ungewöhnlichen Werbemaßnahme sei eine Trendumkehr gelungen. Nachdem die Wehr zuvor kontinuierlich schrumpfte, stieg seit 2006 die Mitgliederzahl um 132 auf 608 Kameraden. Die meisten von ihnen stehen auch den Aktiven zur Verfügung.
Trotz der erfolgreichen Bilanz trat der alte Vorstand um Christian Schulz nicht mehr zu den Neuwahlen an. Die 85 Stimmberechtigten wählten mit großer Mehrheit den Kommandanten, Stadtbrandrat Klaus-Dieter Schulz, auch zum neuen Vorsitzenden. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Stadtbrandinspektor Norbert Moritz, Kassier Martin Geiß und Schriftführerin Kathleen Kiupel.
Im Anschluss verlas Klaus-Dieter Schulz den Jahresbericht. Mit ihren 17 Einsatz-Fahrzeugen rückten die 185 ehrenamtlichen Feuerwehrleute – das sind vier mehr als im Vorjahr – 664mal zu Einsätzen aus. Darunter waren 118 Brände, 31 Technische Hilfeleistungen und 515 Präventivmaßnahmen. In 198 Ausbildungsveranstaltungen und Übungen bereiteten sich die Helfer auf die nicht immer ungefährlichen Einsätze vor. „Die Feuerwehrkameraden haben sich der sozialen Verantwortung für ihren jeweiligen Stadtteil gestellt“, lobte Schulz ihre Einsatzbereitschaft im „Dienst für die Gemeinschaft“. Die Kameraden müssten jederzeit einsatzbereit sein. Sei es am Arbeitsplatz, beim Frühstück oder um Mitternacht. Das Ansehen der Feuerwehr sei außergewöhnlich hoch – „nicht zuletzt, weil wir immer dann erscheinen, wenn der Bürger nicht mehr weiter weiß“, sagte er.
Um das Einsatzniveau jedoch langfristig halten zu können, sei in den kommenden Jahren eine stärkere Zentralisierung nötig. So dürften wohl die vier Löschzüge Stadtmitte, Grombühl, Sanderau und Zellerau zusammengelegt werden. Als „Speerspitze“ ins Umland und zur Autobahn bliebe dann nur noch der Löschzug Heidingsfeld eigenständig. Eine weitere Stärkung des Mitgliederstandes erwartet er von einem Ausbau der Jugendarbeit.
Geehrt wurden für langjährige Vereinsmitgliedschaft 20 aktive und passive Kameraden. Für 40 Jahre: Erich Felgenhauer, Raimund Kellner, Jochen Köller; 50 Jahre: Otto Weimann, Lorenz Weiß; 60 Jahre: Franz Dittmeyer, Anton Mechler, Kurt Schleßmann.