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90 Jahre Missio (3): Im vergessenen Teil Tansanias

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90 Jahre Missio (3): Im vergessenen Teil Tansanias

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    Abenteuer und Nächstenliebe: Kinderarzt Holger Brockmeyer arbeitet seit 2011 in Tansania.
    Abenteuer und Nächstenliebe: Kinderarzt Holger Brockmeyer arbeitet seit 2011 in Tansania. Foto: Foto: privat

    90 Jahre Missio (3)

    Von Würzburg in die weite Welt: Vor 90 Jahren wurde das Missionsärztliche Institut (MI) gegründet. In einer fünfteiligen Serie stellen wir Ärzte vor, die für das MI in Afrika im Einsatz sind. Heute: Holger Brockmeyer, Lindi (Tansania).

    Holger Brockmeyer: Leben und Laufbahn

    39 Jahre, Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Neonatologie, Master in internationaler Gesundheit und Diplom in Tropenmedizin, verheiratet, zwei Kinder (zwei und vier Jahre). 2006/2007 Einsatz im St. Luke's Krankenhaus in Simbabwe mit Dr. Hans Schales. Dort Aufbau einer HIV/AIDS-Behandlung und Einführung der Ernährungstherapie für unterernährte Kinder. Intensive klinische Tätigkeit, Entwicklung von Langzeitprojekten – hier insbesondere die Herstellung von Ernährungslösung für unterernährte Kinder mit Ziegenmilch. Brockmeyer: „Dieser Einsatz konnte nur durch die finanzielle Unterstützung des Missionsärztlichen Institutes ermöglicht werden!“ Seit 2011 Einsatz in Lindi (Tansania).

    Mein Einsatz in Lindi (Tansania): Viele unterernährte Kinder

    Seit über einem Jahr arbeite ich in Lindi, das im Süden von Tansania liegt. Mein Arbeitgeber ist die GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit). Momentan läuft ein Projekt zur Neugeborenen-Gesundheit. Zusätzlich baue ich mit dem medizinischen Personal des Krankenhauses eine Station für unterernährte Kinder auf, die somit die erste und einzige im Süden von Tansania ist. Es ist erschreckend zu sehen, wie diese arme, unterentwickelte Region vom restlichen Tansania kaum wahrgenommen wird. Somit ist es nicht verwunderlich, dass die Region Lindi die meisten unterernährten Kinder hat. Nun hoffen wir mit einer Kooperation mit Unicef endlich den unterernährten Kindern wieder eine Zukunft geben zu können.

    Meine Motivation für diese Einsätze ist Vielfältig: Neben dem Interesse an der Tropenmedizin und Abenteuerlust möchte ich vor allem teilen. Das teilen, was mir mit Glück entgegen kam: Medizin studieren zu können und keine finanziellen Sorgen haben zu müssen. Dieses Teilen ist für mich Ausdruck der Nächstenliebe. Ausdauer und Geduld sind gefragt, werden aber oft – wenn man genau hinschaut und es erkennt – reichlich belohnt. Neben Leid, Sterben und Trauer gibt es hier viele „Auferstehungserlebnisse“. Die Kombination aus praktischer medizinischer Tätigkeit und langfristiger Projektplanung ist ein wunderbares Arbeitsfeld, welches mir die Möglichkeit gibt mit den Menschen vor Ort zukunftsorientiert kreativ zu sein.

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