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WÜRZBURG: A3-Ausbau: Präzision auf der Mega-Baustelle

WÜRZBURG

A3-Ausbau: Präzision auf der Mega-Baustelle

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    Die nördliche Fahrbahn der neuen A 3-Brücke überspannt mittlerweile komplett das Heidingsfelder Tal. Daneben die höhere alte Brücke.Foto: Stefan Pompetzki
    Die nördliche Fahrbahn der neuen A 3-Brücke überspannt mittlerweile komplett das Heidingsfelder Tal. Daneben die höhere alte Brücke.Foto: Stefan Pompetzki Foto: Stefan Pompetzki

    Über Jahre gingen Planungen, politische Debatten und der juristische Streit. Aber selbst ein Bürgerentscheid 2014 konnte letztlich den Ausbau der A 3 auf der so genannte Katzenberg-Trasse nicht verhindern. Seit 2015 läuft der Bau nun auf Hochtouren. Am Freitag konnten sich Stadträte bei einem Ortstermin ein Bild von der Mega-Baustelle machen. Und waren beeindruckt.

    Allein die Zahlen sind mächtig. Auf 221 Millionen Euro ist der 5,4 Kilometer lange Abschnitt veranschlagt – und genau genommen geht es nicht um einen sechsspurigen-, sondern einen siebenspurigen Ausbau, wie der Projektverantwortliche Andreas Hecke erläuterte. Denn Richtung Frankfurt wird die A 3 in diesem Abschnitt künftig vier Streifen haben. Aktuell seien 206 Millionen Euro investiert oder gebunden, 95 Millionen Euro tatsächlich schon verbaut. Und das ist sichtbar.

    So konnten die acht teilnehmenden Stadträte exklusiv die Nordröhre des 570 Meter langen Katzenbergtunnels durchfahren. Mit seinen 1,20 Meter dicken Wänden ist er weithin sichtbar. Er wird zur Heidingsfelder Seite mit einer Böschung versehen und komplett begrünt – verschwindet also unter der Oberfläche, die als Naherholungsgebiet gestaltet wird. Auch Fußgänger- und Fahrradwege zwischen Heidingsfeld und dem Heuchelhof verlaufen hier. Wie genau – das ist noch nicht abschließend geklärt. Einige Stadträte warnten davor, die geplanten Steigungen von acht bis 15 Prozent seien zu steil.

    Reinhard Pirner, Präsident der Autobahndirektion Nordbayern, nahm den Ball auf und spielte ihn an die Stadt weiter: Man nehme für die Rad- und Fußgängerwege gern Vorschläge aus dem Rathaus auf. Bis dato habe sich die Autobahndirektion am Planfeststellungsbeschluss orientiert. Die ÖDP-Stadträte Christiane Kerner und Heinz Braun regten eine Kehre an. Bürgermeister Adolf Bauer nahm den Auftrag mit: „Jedes Prozent, das wir hier weniger an Steigung haben, wäre ein Gewinn.“ Dabei beträgt das Gefälle auch bisher schon bis zu 17 Prozent. Darauf wies Baudirektor Felix Stadelmaier von der Autobahn-Planungsabteilung hin. Es komme also auf keinen Fall zu einer Verschlechterung.

    Das gilt auch für die Entwässerung. Sie war in der Vergangenheit ein Reizthema zwischen den Ausbau-Gegnern, vertreten durch Rechtsanwalt und Stadtrat Wolfgang Baumann. Die Befürchtung: Bei Hochwasser könnte durch den Abfluss von der A 3 der Heidingsfelder Heigelsbach gravierende Überschwemmungen verursachen. Deshalb hatte SPD-Stadtrat Udo Feldinger in seinem Antrag für den Ortstermin gezielt Auskunft dazu erbeten. Im A 3-Infocontainer an der Stuttgarter Straße – für die Öffentlichkeit jeden Freitag von 13 bis 14 Uhr geöffnet – gab es Antwort.

    Durch den Bau von größeren Absetz- und Rückhaltebecken wird bei starken Regenfällen der Druck auf den Heigelsbach reduziert. Es wird weniger in den Bach eingeleitet als bisher. Das Beckenvolumen sei insgesamt um 50 Prozent vergrößert worden. Flossen bisher 180 Liter pro Sekunde in den Heigelsbach, sollen es in Zukunft nur noch 75 Liter sein. Im Falle eines „Jahrhundertereignisses“ spiele die A 3 kaum eine Rolle: Ihr Einzugsbereich sei für den Heigelsbach und den Main Richtung Randersacker marginal. Autobahn-Chef Pirner versicherte: „Die Autobahn bringt nicht mehr Wasser als vorher.“ Der A 3-Ausbau könne aber auch nicht mögliche Entwässerungsprobleme der Stadt am Heigelsbach lösen.

    Weiteres Thema der Info-Tour war die Lärmbelastung. Mit Radarsensoren an den Schilderbrücken wird während der Bauzeit 24 Stunden täglich die Verkehrsdichte auf der A 3 erfasst und damit die Lärmemission berechnet. Bis dato wurden laut Stadelmaier die Grenzwerte nicht überschritten. Sollte dies der Fall sein, würde umgehend eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 60 verhängt.

    A 3: Daten & Fakten

    Katzenberg-Tunnel (570 Meter):
    • 53 000 m³ Beton
    • 10 200 Tonnen Betohnstahl
    • Gründung mit 743 Großbohrpfähle Talbrücke Heidingsfeld (630 Meter):
    • Höhe bis 55 Meter über Talgrund
    • Abstände zwischen Pfeilern 50 bis 120 Meter
    • 26 000 m³ Beton
    • 9 500 Tonnen Konstruktionsstahl
    • 8 000 Tonnen Betonstahl
    • Sechs Meter hohe Lärmschutzwände Streckenbau (4,2 Kilometer):
    • 1,5 Mio. m³ Erdbewegungen
    • sechs bis sieben Fahrstreifen

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