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REMLINGEN: Abpackbetrieb begeistert Landwirtschaftsexperten

REMLINGEN

Abpackbetrieb begeistert Landwirtschaftsexperten

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    Wenn man auf den Hof der Remlinger Rüben GbR fährt riecht es zurzeit ziemlich würzig. Um diese Jahreszeit werden hauptsächlich Zwiebeln eines Öko-Landwirts aus der näheren Umgebung verarbeitet.

    Im Mai 2009 ist Bio-Bauer Thomas Schwab mit seinem Betrieb, der „Remlinger Rüben GbR“, in die Birkenfelder Straße an den Ortsrand umgezogen. Der Neubau des Lager-, Sortier- und Abpackbetriebes für Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren wurde durch das „Programm zur Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse“ geförderten. Nun haben ihn Fachleute der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), aus München besucht.

    Besonders gelungene Objekte besuchen die Münchner stets persönlich. Alois Rauscher, Abteilungsleiter für Förderwesen und Fachrecht, sowie sein Kollege Fritz Zehetmair waren beeindruckt von dem was sie sahen. „Das sind gut angelegte Steuergelder“, lobte Zehetmair.

    Die Guten ins Säckchen

    Bei der Betriebsbesichtigung konnten die Besucher den Weg der Zwiebel vom Reinigen bis zum Sortieren verfolgen. In einer weiteren Halle werden die Zwiebeln verpackt. Über einen großen Trichter wird das Gemüse auf ein Laufband geschickt. Es wird dort von Hand noch einmal von überschüssigen Häuten befreit und nach Größe sortiert. Beschädigte Zwiebeln werden aussortiert und die „Guten“ werden automatisch gewogen und in Säcke verpackt. Danach können sie ausgeliefert oder in den Kühlhallen, die im Winter mit Außenluft gekühlt werden, „zum Schlafen gelegt“. Erst nach Bedarf werden sie dann weiter verarbeitet.

    Die „Remlinger Rüben GbR“ wurde 2002 als gewerblicher Nebenbetrieb aus dem Bioland-Betrieb der Familie Schwab ausgelagert. Die Trennung der landwirtschaftlichen Prodiktion vom gewerblichen Handelsunternehmen war nötig geworden, weil die Nachfrage des Hauptkunden, der Fuldaer Firma tegut, die Kapazitäten der Produktion im eigenen Betrieb bei weitem übertraf.

    Ein weiterer Grund für Thomas Schwab war, dass es schon damals ein gutes Angebot an ökologisch erzeugten Kartoffeln und Zwiebeln in unserer Region gab. Das Paradoxe an der Situation: Die Erzeugerbetriebe hatten trotz der vorhandenen Nachfrage Absatzprobleme – mangels Marktzugang. Ein Konzept, das gemeinsam mit dem Lebensmittelhändler tegut erarbeitet wurde, überzeugte auch die „Förderer“ der Landesanstalt für Landwirtschaft. Aufgrund der Verkaufsmengen der vorangegangenen Saison – 1700 Tonnen Kartoffeln, 1000 Tonnen Möhren und 600 Tonnen Zwiebeln – sowie der zu erwartenden Wachstumsraten wurde eine Bedarfsplanung für Möhren, Zwiebeln und Kartoffeln erstellt. Das war die Basis für die mit den Biobetrieben vereinbarten Anbaumengen.

    In der Anbausaison 2010 ist der Anbau auf rund 30 Lieferbetriebe verteilt. 90 Prozent der Betriebe befinden sich im Dreieck zwischen Schweinfurt, Uffenheim und Marktheidenfeld. Für den Verbraucher ist dabei mit der Internet-Plattform „Bio mit Gesicht“ die Herkunft der Ware jederzeit nachvollziehbar. Auch im jetzigen, von der Witterung her schwierigen Anbaujahr, hat sich das Konzept bewährt, das Anbaurisiko auf viele Schultern zu verteilen.

    Schwab hat den Betrieb nach ökologischem Konzept gebaut: Das Wasser für die Möhrenwaschmaschine wird beispielsweise in einem „Dauerkreislauf“ gehalten, so dass nur geringe Mengen Frischwasser verbraucht werden. Gereinigt wird das Wasser in einem Schilfbeet vor der Halle. Übrigens: „Nicht der Norm“ entsprechendes Gemüse wird unter anderem an die Tafeln in Marktheidenfeld und Höchberg abgegeben.

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