Mit der Krönung der neuen Theilheimer Weinprinzessin endet an diesem Freitag, 31. März, die Amtszeit von Maria Wallrapp. Der an einem Weinfest-Wochenende geborenen Winzertochter war dieses Amt quasi schon in die Wiege gelegt worden. Vor dem Abschied blickt die 22-Jährige Bürokauffrau beim Diözesancaritasverband auf ihre Amtszeit zurück. Wir gaben ihr Stichworte vor.
Weinprinzessin
Viel unterwegs in Franken
Maria Wallrapp: Als solche ist man viel unterwegs in Franken und darüber hinaus. Man lernt wahnsinnig viele neue Leute kennen. Ich habe außerdem gelernt, ohne Scheu und Lampenfieber vor Leuten zu sprechen. Das habe ich erst kürzlich bei einer mündlichen Prüfung für den Ausbilderschein wieder festgestellt. Im Gegensatz zu manch anderen war ich - anders als früher- ganz gelassen.
Interessante Weine
Als Weinhoheit trinkt man außerdem viele interessante Weine. Teilweise sind diese einem gerade wenn man aus einem Weingut stammt wie ich vorher völlig unbekannt. Auf diese Weise bin ich mittlerweile ein Fan von Eiswein geworden und hege die heimliche Hoffnung, dass mein Vater auch mal einen solchen ausbaut.
Biowein
Keine Schönung
Wallrapp: Das ist seit mittlerweile 33 Jahren in unserer Familie Thema. Unser Wein wird ohne Schönung ausgebaut, da wird nichts geformt, keine Chemie gespritzt, oder Kunstdünger ausgebracht. Dafür erhalten wir authentische Weine. Auch wenn es das Risiko für den Ertrag vielleicht etwas erhöht, finde ich es gut, dass wir ohne chemische Keule und Zusätze auskommen. Dass dieses Denken mittlerweile zunimmt, freut mich, auch wenn es eventuell größere Konkurrenz für uns bedeutet. Es geht schließlich um die Gesundheit von Mensch und Natur.
Weinfest
Herausforderung Weinfeste
Wallrapp: Als Weinprinzessin war ich den Sommer über manchmal vier Tage hintereinander unterwegs. Manchmal war es dann schon schwierig, am Montag wieder auf die Arbeit zu gehen. Gut war daher, dass mein Arbeitgeber so sehr hinter mir stand, dass ich sogar beruflich ab und an mein Amt ausüben durfte, wenn Gäste kamen oder bei Betriebsausflügen.
Fasziniert hat mich, wie unterschiedlich und individuell Weinfeste sein können. Manche sind eher beschaulich, bei anderen ist Party, es gibt welche im Zelt, auf der Straße oder auf einem Platz. Sicher ist, dass man mich nach wie vor auf vielen von ihnen sehen wird.
Abschied
Ein kleiner Schmerz dabei
Wallrapp: Der von der Krone fällt zugegeben schwer. Es war wirklich eine sehr schöne Zeit. Das alles jetzt erst einmal hinter mir zu lassen, ist nicht leicht. Aber ich habe in diesem Jahr die Weiterbildung zur Personalfachkauffrau begonnen - berufsbegleitend in Teilzeit. Das Prinzessinnenamt wäre da jetzt einfach zu viel. Insofern passt das alles jetzt vom Übergang her sehr gut. Langweilig wird es mir bestimmt nicht, auch wenn ein kleiner Schmerz dabei ist.
Zukunft
Beruflich durchstarten
Wallrapp: Die nahe Zukunft ist für mich klar. Ich möchte beruflich weiterkommen und mich weiterentwickeln, also meine Weiterbildung erst mal abschließen. Das wird im April nächsten Jahres sein. Was danach kommt, kann ich derzeit noch nicht sagen. Deshalb kann ich gerade überhaupt nicht sagen, ob ich mich für das Amt der fränkischen Weinkönigin bewerben werde. Momentan kam es nicht in Frage, aber für die Zukunft ausschließen will ich es derzeit auch nicht. Man wird sehen.
Nachfolgerin
Wallrapp: Meine Nachfolgerin hatte schon lange Interesse an dem Amt geäußert. Ich kenne sie gut, weil wir gemeinsam Gruppenleiterinnen in der katholischen Jugend sind. Ihre Eltern haben kein Weingut. Aber sie ist die Nichte des Vorsitzenden unseres örtlichen Weinbauvereins, arbeitet in dessen Heckenwirtschaft mit und kennt sich daher auch gut mit dem Theilheimer Wein aus.