Altbürgermeister und Ehrenbürger Erich Bender ist tot. Er starb im Alter von 98 Jahren am 2. November im Kreise seiner Familie in Eisingen. Die Gemeinde hat dem gelernten Lehrer und Pädagogen viel zu verdanken. Ab 1972 gehörte er dem Gemeinderat an und war zunächst zweiter Bürgermeister. Ein Jahr später übernahm er nach dem vorzeitigen Ausscheiden seines Vorgängers die Amtsgeschäfte als erster Bürgermeister. Bis 1988 trug er die Verantwortung für seine Heimatgemeinde und prägte so die Entwicklung Eisingens entscheidend mit. In seiner Amtszeit wurden zahlreiche Projekte realisiert, zum Beispiel der Neubau des Feuerwehrgerätehauses und des Bauhofs, die Modernisierung des Rathauses sowie die Ausweisung neuer Baugebiete und vieles mehr.
„Erich Bender war stets ein Vorbild für Gemeinschafts- und Bürgersinn und eine geschätzte und beliebte Persönlichkeit, die unseren Ort entscheidend mit geprägt hat“, würdigte erste Bürgermeisterin Ursula Engert Benders Verdienste in einem Nachruf.
Besonders am Herzen lag ihm auch die Heimatforschung und Heimatgeschichte, auch die der Vorzeit. Er verfasste mehrere Geschichtsbücher und Chroniken wie das „Eisinger Lesebuch“, ein Werk mit 240 Seiten, und „Eisingen in Wort und Bild“.
Als Beitrag zur Förderung der Heimatpflege hatte er sich die Renovierung und den Erhalt des alten Dorfbackhauses auf die Fahne geschrieben und war Mitinitiator des Eisinger Backhäuslesfestes, das bis heute alljährlich gefeiert wird. Seine Verbundenheit zur Dorfgemeinschaft wurde auch in der Mitgliedschaft und der Unterstützung der örtlichen Vereine deutlich.
Nicht zu vergessen ist auch, dass Bender über drei Jahrzehnte als freier Mitarbeiter der „Main-Post“ tätig war. Beliebt war vor allem seine Kolumne unter dem Pseudonym „Kilian“, in der er Wanderungen und Ausflugsziele in Unterfranken beschrieb.
Für sein großes Engagement um das Gemeinwohl wurde er am 27. August 1998 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Im Jahr 2007 verlieh ihm die Gemeinde Eisingen die Ehrenbürgerwürde, die höchste Auszeichnung, die eine Gemeinde vergeben kann.
„Erich Bender hat Spuren hinterlassen, die uns in Bauwerken und schriftlichen Zeugnissen erhalten bleiben, aber auch in unseren Herzen“, schreibt Engert weiter. Bis zuletzt sei er am Gemeindeleben interessiert gewesen. Er war Eisingens ältester Bürger und konnte mit seiner Herta, die 2015 starb, 70-jähriges Ehejubiläum feiern. Foto: Höppner
An diesem Samstag, 12. November, findet um 10.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Eisingen ein Trauergottesdienst statt, anschließend ist die Beisetzung auf dem Eisinger Friedhof.