Hunderte Trauernde nahmen am Donnerstag in Eibelstadt Abschied von Heinz Koch. Der langjährige Bürgermeister und Kreisrat war am vergangenen Mittwoch im Alter von 73 Jahren gestorben. Die Entwicklung seiner Heimatgemeinde hat er über vier Jahrzehnte hinweg maßgeblich geprägt. Politische Weggefährten sahen in ihm ein Vorbild mit politischem Weitblick und Gestaltungsfähigkeit sowie einen überzeugten Sozialdemokraten. In der Kommunalpolitik habe er die Erfüllung seines Lebens gefunden, meinte Pfarrer Tobias Fuchs, der das Requiem gemeinsam mit dem langjähriger Pfarrer von Eibelstadt, Erich Büttner und Pfarrer Frederic Fungula zelebrierte.
Spaß am Gestalten
Spaß am Gestalten und ein sicheres Gespür für das politisch Machbare attestierte Bürgermeister Markus Schenk seinem Vorgänger. Im Bürgermeisteramt, das er von 1990 bis 2014 bekleidete, sei es ihm nicht nur gelungen, die Stadt baulich weiter zu entwickeln. Auch die Ansiedlung wichtiger Unternehmen seien im Wesentlichen Kochs Einsatz und Geschick zu verdanken. Im Namen der Eibelstadter Vereine dankte ATGV-Vorsitzende Margit Geißler dem Verstorbenen für seine engagierte Unterstützung in der Politik wie im Privaten. Er habe Visionen mit dem Blick fürs Machbare vereint, etwa als es um den Bau eines Sportzentrums ging.
"Der Verlust erfüllt uns mit Trauer, aber auch mit einer tiefen Dankbarkeit."
Volkmar Halbleib, SPD-Kreisvorsitzender
Seit 1996 gehörte Heinz Koch dem Kreistag des Landkreises Würzburg an und engagierte sich dort in verschiedenen Ausschüssen und Gremien des Kommunalunternehmens. Mit viel Fleiß habe er sich dort in die Themen eingearbeitet und sein großes kommunalpolitisches Wissen eingebracht, sagte stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer (SPD). "Die Liste der Aufgaben zeigt, wie groß die Lücke ist, die der Tod von Heinz Koch reißt", so Haupt-Kreutzer. Persönlich verliere sie einen Freund, dem sie viel zu verdanken habe.
Andreas Oehm, Vorstandsvorsitzender der Winzergemeinschaft Franken, würdigte Heinz Kochs Arbeit als Aufsichtsratsmitglied von 1988 bis 2007. Gerade in der schwierigen Umbruchphase Ende der 90er Jahre habe sich Koch als wichtiger Stratege bei der Neuausrichtung der Genossenschaft erwiesen.
Grundsätze der Sozialdemokratie
"Die SPD muss Abschied nehmen von einem ihrer Besten", sagte der Landtagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende Volkmar Halbleib. "Der Verlust erfüllt uns mit Trauer, aber auch mit einer tiefen Dankbarkeit." Kommunalpolitik habe Koch stets als Gestaltung, nie als Verwaltung verstanden. Gemäß den Grundsätzen der Sozialdemokratie seien ihm Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Zusammenhalt dabei immer die wichtigsten Anliegen gewesen.
Seine Entscheidungen habe Heinz Koch dabei immer am Wohl aller orientiert, nie an den Interessen Einzelner, meinte Halbleib, und ließ Worte folgen, die nachdenklich machen: "Manche der nach seiner Amtszeit erhobenen Vorwürfe haben ihn bis in die letzten Tage hinein schwer getroffen."