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Würzburg: Acht Stunden kostenlos die Residenz entdecken

Würzburg

Acht Stunden kostenlos die Residenz entdecken

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    Ganz festlich: Historisch gekleidete junge Damen begrüßen die Besucher zur 100-Jahr-Feier der Bayerischen  Schlösserverwaltung in der Würzburger Residenz. Foto: Angie Wolf 
    Ganz festlich: Historisch gekleidete junge Damen begrüßen die Besucher zur 100-Jahr-Feier der Bayerischen  Schlösserverwaltung in der Würzburger Residenz. Foto: Angie Wolf 

    100 Jahre besteht die Bayerische Schlösserverwaltung - und gab sich aus diesem Anlass spendabel: Am Freitag standen in ganz Bayern für einen Tag die staatlichen Schlösser und Burgen für Besucher kostenfrei offen, ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm gab's oben drauf. Das galt auch für die Würzburger Residenz, wo von 14 bis 22 Uhr viele Besucher das Angebot annahmen.  

    Beschäftigung mit den Museumsbesuchern von morgen: Bernd Schreiber, Präsident der Schlösserverwaltung (rechts), und Heimatstaatssekretär Hans Reichhart  beim Tag der offenen Tür in der Residenz. Foto: Angie Wolf
    Beschäftigung mit den Museumsbesuchern von morgen: Bernd Schreiber, Präsident der Schlösserverwaltung (rechts), und Heimatstaatssekretär Hans Reichhart  beim Tag der offenen Tür in der Residenz. Foto: Angie Wolf

    Und zu sehen und zu machen gab es eine Menge, und das nicht nur für erwachsene Besucher. "Kinder erkunden die Residenz" lautete so der Titel einer Veranstaltung, bei der die kleinen Gäste nicht nur die Geheimnisse eines Schlosses, sondern auch einen Raum mit über 600 Spiegeln erkunden konnten. Bei schönstem Wetter war auch der Hofgarten Schauplatz thematischer Führungen. Mitarbeiter erläuterten hier die Gestaltung des Gartens und die Methoden der Pflege. 

    Sonderführung zum Thema Restaurierung

    Um Pflege und Erhaltung des Denkmals Residenz ging es bei Sonderführungen zum Thema "Reinigen, festigen und verfüllen". Im Blickpunkt standen hier abgeschlossene Restaurierungsarbeiten. Die Wiederherstellung alter Pracht war dann Gegenstand einer "Vergoldungsführung" im Saal der Ingelheimzimmer. Zu sehen bekamen die Besucher hier die Polimentvergoldung, eine der ältesten Handwerkstechniken, die schon zur Zeit der Pharaonen bekannt war und mit der sich sowohl matte als auch massiv wirkende und stark glänzende Goldoberflächen herstellen lassen. 

    Sorgte für den passenden musikalischen Rahmen: das Hofgarten-Quartett. Foto: Angie Wolf
    Sorgte für den passenden musikalischen Rahmen: das Hofgarten-Quartett. Foto: Angie Wolf

    Kulturelles Erbe dem Volk zugänglich gemacht

    Zuvor war der Tag von Vertretern der Bayerischen Schlösserverwaltung und der Politik eröffnet worden. Neben dem Staatssekretär für Landesentwicklung und Heimat Hans Reichart und dem Präsidenten der Schlösserverwaltung Bernd Schreiber waren auch Landtagsabgeordnete und  Würzburger Stadträte in den Fürstensaal gekommen, wo das  Würzburger Hofgarten-Quartett den musikalischen Rahmen setzte.

    Präsident Bernd Schreiber hob in seiner Rede die besondere Bedeutung von kulturhistorisch bedeutsamen Bauwerken wie der Würzburger Residenz hervor und würdigte anschließend die Gründung der Bayerischen Schlösserverwaltung, die mit dem Ende der Monarchie zusammenfiel. Damit entstand 1918 auch die Notwendigkeit, die bayerischen Schlösser und Burgen als kulturelles Erbe zu verwalten und dem Volk zugänglich zu machen. 

    Die großen Herausforderungen bestünden heute in der Bewältigung und der gleichzeitigen Förderung des Tourismus, dem Ausbau der Zugänglichkeit und einer gesunden Balance von Tradition und Moderne. Als größter Museumsbetreiber in Deutschland ist die Bayerische Schlösserverwaltung laut Schreiber in Bayern für 45 größere Schlösser und Residenzen verantwortlich.

    Ausstellung als wichtige Form der Geschichtsvermittlung

    Staatssekretär Hans Reichhart sprach der Erhaltung der geschichtsträchtigen Bauten für die Nachwelt eine "identitätsstiftende Bedeutung" zu. Die Zugänglichkeit in Form von Ausstellungs- und Dokumentationsräumen sei eine wichtige Form der Geschichtsvermittlung.

    Die Verwaltung und Instandhaltung sei allerdings kein Selbstläufer, mahnte Reichart - der Staat müsse Geld in die Hand nehmen. Als Beispiel nannte er die 15 Millionen Euro, mit denen die Sanierung der Würzburger Festung begonnen werden soll, sowie einen geplanten Dokumentationsraum in der Residenz über die Wiedererrichtung des barocken Baus.

    Der CSU-Landtagsabgeordnete Oliver Jörg, der in Vertretung von Landtagspräsidentin Barbara Stamm sprach, unterstrich die Notwendigkeit von Investitionen, um Würzburger Kulturstätten wie die Residenz und die Festung Marienberg für die Zukunft fit zu machen. Nur so könne Würzburg  Weltkulturerbe-würdig bleiben und weiterhin ein Magnet für Touristen sein.

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