Einen Tag nach dem Ende des Tankrabatts hat der ADAC am Freitag konkrete Zahlen zur jüngsten Preisentwicklung an den Zapfsäulen geliefert. Die Auswertung bestätigt erste Einschätzungen von Donnerstag, wonach die Literpreise für Diesel und E10 sofort deutlich zugelegt haben.

"Am 1. September schlugen Mineralkonzerne im Vergleich zu Dienstag, 30. August, 24,7 Cent bei Super E10 und 9,8 Cent bei Diesel auf", berichtet der ADAC. Der Liter E10 kostete im demnach im bundesweiten Schnitt 2,023 Euro, der Liter Diesel 2,173 Euro.

Mit dem Tankrabatt hatte die Bundesregierung die Energiesteuer für die Monate Juni bis August auf das von der EU erlaubte Mindestmaß gesenkt. Theoretisch wurde damit während dieser drei Monate E10 um 35 Cent, Diesel um 17 Cent günstiger.
Rohölpreis mit sinkender Tendenz
Auf den ersten Blick wirkt es also so, als sei der Anstieg am 1. September nicht im vollen Umfang des Rabatts ausgefallen. Allerdings kritisiert der ADAC, dass die Spritpreise schon "in den letzten zwei Wochen bereits um rund 10 Cent bei E10 und rund 20 Cent beim Diesel gestiegen" seien. Zudem sei der Rohölpreis seit Ende Mai kontinuierlich gefallen: So kostete ein Barrel der Sorte Brent am 31. Mai noch rund 123 US-Dollar, am 30. August nur etwa 98 US-Dollar.

Die Anbieter hätten "bereits vor dem Auslaufen des Tankrabatts ein erhebliches Preispolster geschaffen", heißt es beim Automobilclub. Nun hofft man auf das Bundeskartellamt, das im Zuge einer laufenden Untersuchung auch die Spritpreise näher betrachten wolle. Das könne "wichtige Erkenntnisse liefern, um intensiven Wettbewerb im Mineralölmarkt in Deutschland zu gewährleisten".
Unterdessen fordert Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU), die Energiesteuern grundsätzlich auf das EU-Minimum zu senken und eine Pendlerpauschale von 38 Cent ab dem ersten gefahrenen Kilometer. "Wir brauchen endlich eine gezielte und vor allem nachhaltige Entlastungspolitik für die Menschen und die Wirtschaft", so Füracker.