Mit einem Familiengottesdienst und einer Feier verabschiedete die Pfarreiengemeinschaft Schwester Elisabeth Peter, die 17 Jahre lang die katholische Kindertagesstätte (Kita) St. Laurentius geleitet hat. Die engagierte Erzieherin erhielt von allen Seiten Lob, Dank und Anerkennung. Damit geht das 155-jährige Wirken der Kongregation der Arme Schulschwestern Unserer Lieben Frau in der Walther-Schule und dem Kindergarten zu Ende.
Pfarrer Dariusz Cwik, der mit seinen Vorgängern Christian Müssig und Karl-Anton Kornes die Messe zelebrierte, bedauerte, dass das segensreiche Wirken der Kongregation im Bereich Erziehung und Bildung im „Städtle“ nun aufhört (weitere Details lesen Sie im Infokasten). „Sie erfüllte ihre Aufgaben sehr gewissenhaft und mit viel Kraft und verwirklichte viele neue Ideen“, lobte er. „Mit Herz und Seele“ habe Schwester Elisabeth die Geschicke der Kita seit 1995 gelenkt.
Cwik sagte, dass sie sich auch im Pfarrgemeinderat als Schriftführerin sowie als Lektorin und Kommunionhelferin eingesetzt hat. Den Festgästen stellte er Michaela Hermann als neue Kita-Leiterin vor.
Elisabeth Evans, Fachberaterin für die katholischen Kindertagesstätten in der Diözese, bezeichnete Schwester Elisabeth als „Pionier bei der Schaffung von Betreuungsplätzen“. Sie habe schon einige Jahre vor der Eröffnung des Hortes in der früheren Eichendorffschule die Notwendigkeit zur Betreuung der Schüler erkannt. Dank und Anerkennung zollte sie ihr auch aufgrund des Engagements im Bundesverband katholischer Kindertageseinrichtungen, in dem sie die Interessen von rund 500 Einrichtungen vertreten hat. Wegen zahlreicher Verdienste zeichnete sie Schwester Elisabeth mit dem Caritas-Ehrenzeichen in Gold aus.
Die neue Kita-Leiterin Michaela Hermann wies auf die Stärken ihrer Vorgängerin hin: Unendlich große Hingabe, unerschöpflicher Einsatz, stets offenes Ohr und Hilfsbereitschaft allen gegenüber. Zur Erinnerung überreichte sie stellvertretend fürs Erzieherinnenteam einen Videofilm mit Kinder-Interviews und Beiträgen vieler Persönlichkeiten aus Heidingsfeld. Auch die Elternbeiratsvorsitzende Yvonne Länger und der evangelische Pfarrer Stephan Schmidt dankten Schwester Elisabeth. Ab September arbeitet sie im ordenseigenen Hort im Kloster Moosen bei Dorfen in Oberbayern in der Hausaufgabenbetreuung mit und übernimmt Fahrdienste.
Schulschwestern in Heidingsfeld
Anfänge: Unterstützt vom Heidingsfelder Stadtpfarrer Karl Theodor Werking begann 1855 die Kongregation der Arme Schulschwestern ihr Wirken mit zunächst fünf Mitgliedern unter Leitung von Oberin Stephania Fischer.
Töchterschule: 1856 gründete die Kongregation in der Klosterstraße die Töchterschule, die 1913 in eine sechsklassige Mittelschule umgewandelt wurde und bis 1924 bestand; seit 1846 gab es die Kleinkinder-Bewahranstalt; 1857 eröffneten die Schwestern eine neue Bewahranstalt, in der bald bis zu 160 Mädchen und Jungen von 7 Uhr bis abends betreut wurden.
Letzte Lehrerin: 2003/04 beendete Schwester Uta Wenzel – staatlich geprüfte Hauswirtschafts- und Handarbeitslehrerin – ihre Tätigkeit an der Walther-Schule, damit war sie die letzte Lehrerin der Kongregation im „Städtle“; aktuell wohnen im Kloster 32 Schwestern, die zwischen 70 und 100 Jahre alt sind; Oberin ist Schwester Edgardis; laut Wikipedia sind weltweit circa 3600 Schwestern dieses Ordens im Bereich Erziehung und Bildung tätig. Text: fcn