Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

GERBRUNN: Alle unter einem Dach

GERBRUNN

Alle unter einem Dach

    • |
    • |
    Zielgenau: Die Wettkämpfe beim Kinderturnfest des Turngau Würzburg beginnen an diesem Sonntag, 3. Juli. ab 10 Uhr auf dem Vereinsgelände des TSV Gerbrunn.
    Zielgenau: Die Wettkämpfe beim Kinderturnfest des Turngau Würzburg beginnen an diesem Sonntag, 3. Juli. ab 10 Uhr auf dem Vereinsgelände des TSV Gerbrunn.

    Flagge zeigen, das kann der TSV 1877 Gerbrunn jetzt gleich mehrfach. Dank Privat- und Firmensponsoren konnten für den Verein etliche Fahnen angeschafft werden. Erich Beck, Gerbrunns unermüdlicher Helfer und Spendensammler, machte es möglich. Auf Vorstandsebene wurde das neue Layout der Fahne genehmigt und nun umgesetzt – gerade richtig zum Kinderturnfestes vom Turngau Würzburg an diesem Sonntag, 3. Juli. Die neue Fahne wird dann über Jung und Alt wehen, wenn ab 10 Uhr auf dem Vereinsgelände des TSV die Wettkämpfe mit 14 Vereinen beginnen.

    „Ein reiner Dienstleister kann und will ein Verein nicht sein“

    Thomas Beck TSV-Vorsitzender

    Aufgeregte Kinder werden herum wuseln und ihren Spaß haben: um die Wette laufen, Liegestützen, Bockspringen, in die Reifen steigen, in die Hocke absinken, balancieren: Bei Sportarten wie Turnen, Leichtathletik oder Fünfkampf fühlen sich die Mädels und Jungs zu Hause und wetteifern in und mit ihrer Mannschaft um Trophäen. Da wird es Sieger und Verlierer geben. Da sind Eltern mit von der Partie, ebenso wie Gäste, „Ältere“ werden den „Kleinen“ zuzuschauen, die Daumen zu drücken. Eine Hüpfburg der Main-Post sorgt für weiteren Spaß.

    „Nur Kinder abgeben, damit diese Spaß haben, funktioniert nicht“

    Doris Müller Kassiererin TSV-Fußballabteilung

    „Jung und Alt unter einem Dach und einer Flagge“, nennt dies der Vorsitzende des TSV 1877 Gerbrunn, Thomas Beck. Ein Verein sei wie eine Familie: Da trifft sich Jung und Alt, es wird gemeinsam angepackt, gestritten und gelacht, manchmal geht es richtig zur Sache, manchmal schmoren Gerüchte. Es gibt Nörgler und Macher, Schmarotzer, Alleingänger und ausgleichende Charaktere. In einem lebendigen Verein fühle der Einzelne sich in der Gemeinschaft verwurzelt – eigentlich. Jedoch leiden so manche Vereine in den Gemeinden an Mitgliederschwund, Gelder werden knapp.

    Mit seinen knapp 200 000 Euro im Vereinshaushalt kommt der TSV zurecht und muss nicht um seine Existenz fürchten, aber „einen Mitgliederschwund“ gebe es auch, sagt Beck. Für den Vorsitzenden hat dies vielfältige Gründe, auch diesen: „Die Ansprüche mancher Mitglieder oder Neueinsteiger haben sich verändert.“ Der Verein werde eben nicht mehr wie eine Familie gesehen, sondern immer öfter als reiner Dienstleiter. „Das schmerzt“, sagt Beck: „Ein reiner Dienstleister kann und will ein Verein nicht sein“. Abgesehen davon, könnten Vereine dies gar nicht leisten. Die Last der Organisation oder Ausrichtung einer Veranstaltung laste auf wenigen Schultern.

    Auch werde es immer schwieriger ehrenamtlichen Helfer zu finden, die zuverlässig und tatkräftig mit anpackten, ergänzt die Kassiererin der Fußballabteilung des TSV, Doris Müller. „Nur Kinder abgeben, damit diese ihren Spaß haben, funktioniert nicht“, so Müller weiter.

    Letztlich gehe so auch ein Stück Integration für Jung und Alt, Randgruppen oder ausländische Mitbürger verloren, macht der Abteilungsleiter für Fußball des TSV, Markus Kobold deutlich. Ortsvereine seien ein wichtiger Bestandteil für ein lebendiges Gemeindeleben. Der Verein bringe trotz Arbeit Ausgleich, und Spaß, man könne Freundschaften schließen. Ein Verein verbinde und die Mitglieder brächten Leben in den Verein.

    „Vielleicht spiegelt die Situation der Vereine auch unsere Gesellschaft“, führt der Vorsitzende Beck weiter an. Treue, habe nicht viel mit Anspruchsdenken zu tun, stille ehrenamtliche Tätigkeit im Hintergrund wenig mit Egoismus. Kurt Fries und Karl Hofmann haben dem TSV die Treue gehalten. Beide sind schon 65 Jahre im Verein. „Eine Ehrenurkunde über eine solange Mitgliedschaft kann nicht jeder Vorsitzender übergeben“, freut sich Beck bei der Auszeichnung der Beiden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden