Es war ein schwerer Start ins Leben: Katrin ist 29 Jahre alt, stammt aus Mittelfranken und ist bei Pflegeeltern aufgewachsen. Ihre leibliche Mutter hatte ein Alkoholproblem und trank auch während der Schwangerschaft. Deswegen ist Katrin vom Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) betroffen. Im Alter von neun Monaten war sie mit ihrer Schwester in die Pflegefamilie gekommen. Und als sie selbst vor sieben Jahren eine Tochter bekam, war sie zunächst in einer Mutter-Kind-Einrichtung in Rosenheim untergebracht.

Vor drei Jahren brachte Katrin, deren Name hier geändert ist, dann noch einen Sohn auf die Welt. Mit seinem Vater ist sie nicht mehr zusammen: "Die Trennung war wirklich schwer für mich. Ich habe dadurch auch viele Freunde und Kontakte verloren", sagt die 29-Jährige. Als im vergangenen Jahr dann auch noch kurz vor ihrem Geburtstag ihr Pflegevater starb, warf sie das zusätzlich aus der Bahn.
Eigenes Zimmer für die Mutter in der Wohngruppe der evangelischen Jugendhilfe in Würzburg
Die Entfernung von Rosenheim zu ihrer Pflegemutter sei ihr irgendwann zu weit geworden, schildert Katrin. "Da war ich schon immer sehr lange unterwegs und ich habe auch keinen Führerschein." Im vergangenen Sommer zog sie mit ihrer Tochter und ihrem Sohn deshalb in eine Wohngruppe der Eltern-Kind-Einrichtung der evangelischen Jugendhilfe Würzburg.
Dort gefalle es ihr sehr gut, sagt die 29-Jährige. Ihre Kinder haben dort ein eigenes Zimmer, genau wie sie selbst: "Das ist schön, um auch mal Zeit für sich zu haben." Der Alltag ist für Katrin nämlich nicht immer leicht: Menschen mit FAS sind häufig sehr vergesslich, es fällt ihnen schwer, Alltagsdinge zu strukturieren.
"Außerdem ist man nach den langen Tagen mit Arbeit, Kindern und Haushalt einfach auch mal fertig", sagt Katrin. Von morgens bis zum frühen Nachmittag ist sie in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung tätig.

Danach kümmert sie sich um ihre Kinder. Ihre Tochter wurde in diesem Jahr eingeschult, der kleine Sohn geht in die Kita. Dazu stehen Aufgaben im Haushalt an: Es muss geputzt werden, und jeden Tag ist eine andere Mutter der Wohngruppe mit dem Abendessen-Kochen an der Reihe. Aber sie genieße die Zeit mit ihren Kindern sehr, sagt Katrin: "Mit ihnen wird es nie langweilig und wir haben immer viel Spaß."
Die Einrichtung bietet viele Aktionen für die Familien an. Mit am liebsten sind Katrin und ihre Kinder bei den Pferden.
Die Weihnachtstage verbringt Katrin bei ihrer Pflegemutter
An den Wochenenden und Feiertagen fährt Katrin dann gerne mit ihren Kindern zu ihrer Pflegemutter nach Schwabach: entweder mit dem Zug, oder eine Freundin bringt sie mit dem Auto. Dafür ist Katrin sehr dankbar: "Wenn ich mit beiden Kindern Zug fahren muss, ist das nicht immer leicht. Vor allem, wenn der Zug Verspätung hat und wir so lange unterwegs sind."

Die Gutscheine der Aktion Patenkind können sie dabei unterstützen: "Wenn es Tankgutscheine gibt, gebe ich diese dann meiner Freundin, damit ich mich an den Fahrtkosten beteiligen kann", sagt die junge Mutter.
Für die Zukunft wünscht sich Katrin vor allem mehr Selbstständigkeit: "Ich würde gern irgendwann alleine wohnen und meinen Kindern ein erfülltes Leben bieten. Das wünscht sich wahrscheinlich jede Mutter."

Den Advent verbringt Katrin mit ihren beiden Kindern ganz traditionell: "Ich backe gerne Kekse in der Weihnachtszeit." Die Feiertage werden die drei dann bei der Pflegemutter in Schwabach verbringen – ganz klassisch mit Baum und Weihnachtsessen. "Ich hoffe auf ein paar ruhige gemeinsame Tage", sagt die 29-Jährige.
Vor Weihnachten kann sie die Gutscheine der Aktion Patenkind besonders gut brauchen. Sie kann Winterkleidung für sich und die Kinder kaufen - und hat so auch noch Geld für kleine Weihnachtsgeschenke übrig.
Was ist die Aktion Patenkind?Hohe Lebenshaltungskosten trotz zurückgegangener Inflation und nur geringfügig gesunkene Energiepreise sorgen bei vielen weniger gut gestellten Menschen für große finanzielle Engpässe. Manchmal ist es da ganz einfach, etwas Gutes zu tun: Mit einer Spende für die Aktion Patenkind helfen Sie Menschen aus der Region, die in Not geraten sind, in diesen schweren Zeiten ein schönes Weihnachtsfest zu feiern. Im vergangenen Jahr kamen bei der Aktion stolze 385.000 Euro zusammen.Alle Spenderinnen und Spender können sicher sein: Ihr Geld geht zu 100 Prozent an hilfsbedürftige Menschen. Der Verlag der Mediengruppe Main-Post übernimmt die Personal- und Aufwandskosten, die während der Aktion entstehen. Das Patenkind-Büro ist erreichbar per E-Mail: patenkind@mainpost.de. Spenden können Sie über diesen Link.kim