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OCHSENFURT: Alles bio im Bioladen

OCHSENFURT

Alles bio im Bioladen

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    Alles in Ordnung: Christian Strohmeyer, Prüfer beim Bundesverband Naturkost Naturwaren, überprüft in der Ochsenfurter Bio-Galerie von Christiane Bliß die Waren.CLAUDIA SCHUHMANN
    Alles in Ordnung: Christian Strohmeyer, Prüfer beim Bundesverband Naturkost Naturwaren, überprüft in der Ochsenfurter Bio-Galerie von Christiane Bliß die Waren.CLAUDIA SCHUHMANN Foto: Foto:

    Mit dem Vertrauen ist es so eine Sache. Gerade, wenn es um Lebensmittel geht, sind nach etlichen Skandalen die Verbraucher skeptisch geworden. Enthält das Produkt das, was auf dem Etikett steht? Und wer auf Bioprodukte Wert legt, will natürlich vor allem Eines wissen: Ist da auch „Bio“ drin? Um dieses Vertrauen zu stärken, prüft der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) in regelmäßigen Abständen die ihm angeschlossenen Bioläden. Auch den von Christiane Bliß in Ochsenfurt.

    Christian Strohmeyer könnte mit seiner typischen Handbewegung bei „Was bin ich?“ auftreten, wenn es denn die kultige Fernsehsendung mit Moderator Robert Lembke noch gäbe. Die rechte Hand greift ins Regal, holt eine Tüte Vollkornnudeln heraus und dreht sie um auf der Suche nach dem Bio-Etikett. Strohmeyer, der seit 25 Jahren im Auftrag des BNN die Bioläden überprüft, muss sicherstellen, dass in den Geschäften auch nur Bioprodukte verkauft werden.

    Das ist Teil der Vorgaben des Verbandes, den es seit Mitte der 1980er Jahre gibt und zu dem mehr als 220 Groß- und Einzelhändler aus verschiedenen Ländern gehören. Christiane Bliß und ihre Biogalerie sind seit 1987 dabei. Dem alle zwei Jahre stattfindenden Besuch Christian Strohmeyers sieht sie stets mit größter Gelassenheit entgegen. Sie sieht in der Überprüfung eine Gelegenheit, ihren Kunden zu verdeutlichen: Bei mir gibt es keine Pseudo-Geschichten, sondern hier ist tatsächlich alles „bio“.

    4000 Produkte in zwei Stunden

    Obwohl Christian Strohmeyer sich jedes einzelne Regal in dem Laden mit 4000 Produkten anschaut, benötigt er meist keine zwei Stunden für seine Aufgabe. „Ich bin seit 25 Jahren dabei“, schmunzelt er. „Deshalb kenne ich die meisten Produkte ohnehin.“ Strohmeyer ist, abgesehen von gelegentlichen Ausrutschern an der Frittenbude auf seinen ausgedehnten Dienstfahrten, selbst bekennender Bio-Konsument. Der Diplom-Agraringenieur fahndet bei seiner Überprüfung immer nach dem Biosiegel der EU, einem aus weißen Sternchen gebildeten Blatt auf grünem Untergrund.

    Hohe Ansprüche

    Das Vorhandensein des Siegels zeigt ihm, dass der Hersteller des Produktes die Vorgaben eingehalten hat. Auch die Stelle, die das Zertifikat ausgestellt hat, ist aus dem Siegel ersichtlich. Bei Waren ohne Verpackung, etwa bei Obst und Gemüse, guckt sich Strohmeyer auch noch die Lieferlisten an. Bei Christiane Bliß hat er übrigens nichts gefunden, was nicht in einen Bioladen gehört. Überhaupt wird er nur sehr selten fündig, denn die Mitglieder des BNN legen selbst den größten Wert auf ordnungsgemäße Ware.

    Und wenn doch einmal ein Nicht-Bioprodukt ins Sortiment geraten sein sollte, dann passiere das meist unabsichtlich, sagt Strohmeyer. „Manchmal wollen Kunden unbedingt ein bestimmtes Produkt bestellt haben, oder der Ladeninhaber kreuzt die falsche Zeile an, wenn ein Hersteller neben Bioprodukten auch herkömmliche im Sortiment hat.“

    Christian Strohmeyer prüft aber nicht nur das Warenangebot in der Biogalerie. Christiane Bliß schätzt auch das fachliche Schwätzchen, das sie mit ihm halten kann. Da nimmt sie nämlich die eine oder andere Argumentationshilfe mit, wenn ein Kunde ein Gespräch mit den gefürchteten Worten „Ich hab' neulich im Fernsehen gesehen ...“ beginnt. Die beiden Bio-Fachleute werden auch oft gefragt, was eigentlich besser sei: Bio oder konventionell?

    Strohmeyer beantwortet die Frage so: „Es geht darum, weniger Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger zu verwenden. Und was gut für die Umwelt ist, kommt irgendwann auch dem Menschen zugute.“

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