Sie ist eines der Wahrzeichen von Estenfeld, sie prägt das Ortsbild und ihre Gemäuer haben schon eine Menge erlebt und überstanden: die Weiße Mühle. In diesem Jahr feiert sie ihren 450. Geburtstag. Das feiert die Gemeinde nun mit einer Estenfelder Mühlenwoche, während der Besucher allerlei über die Vergangenheit der Mühle und ihre markantesten Meilensteine erfahren und nachempfinden können.
Den Auftakt zur Mühlenwoche bildete die Eröffnungsfeier im mittelalterlichen Stil. Nachdem die Weiße Mühle mit Bildern und Schriftstücken vergangener Tage illuminiert wurde, geleiteten die Burgfrauen Lisa und Jasmin Schultheiß (Bürgermeister) Michael Weber standesgemäß in die mittelalterlich geschmückte Weiße Mühle. Dabei standen, die Ritter von Schenken Spalier und die Spielleute von „Lux Draconis“ sorgten mit ihrer Musik beim Einzug für mittelalterliche Stimmung. Da eine kleine Stärkung bei Rittern auch nicht fehlen darf, wurden Häppchen verteilt und Getränke ausgeschenkt.
Zur Feier waren auch Estenfelds Ehrenbürger Christian Will (MdL a.D.), die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Eva-Maria Linsenbreder, Manfred Ach (MdL a. D.) und frühere Bürgermeister der Gemeinde gekommen, die die Sanierung der Weißen Mühle vorangetrieben und unterstützt haben. „Um in Gestaltung, in Form und Farbe das Optimale aus der damaligen maroden Weißen Mühle zu fertigen, arbeiteten an die 50 Firmen mit den beteiligten Ingenieurbüros“, erinnerte Weber.
Mit einer Audio-Bild-Vorführung, die mit Musik untermalt war, erzählte Christian Will von der Geschichte der Weißen Mühle. Dabei berichtete er, dass die Estenfelder Weiße Mühle erst seit 5. August 1966 im Besitz der Gemeinde Estenfeld ist. Und denkbar knapp, mit neun zu acht Stimmen, erteilte am 28. März 1983 der Gemeinderat den Planungsauftrag an das Architekturbüro Haas und Schubert aus Randersacker. Vorausgegangen war das Gutachten des Generalkonservators Dr. Michael Petzel. „Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege vertritt die Auffassung, dass es sich bei der Weißen Mühle um ein Baudenkmal von geschichtlicher, künstlerischer und volkskundlicher Bedeutung handelt“, hieß es darin. Zwei Jahre später wurde mit dem Umbau der Mühle und dem Neubau der Mehrzweckhalle begonnen und 1987 erfolgte dann die feierliche Einweihung.
„Möge die Weiße Mühle als fester Bestandteil Estenfelds das Dorfleben weiterhin prägen“, wünschte sich der heutige Bürgermeister Weber beim Abschluss der Eröffnungsfeier.
Die Mühlenwoche ist auch dem 25-jährigen Bestehen der Mehrzweckhalle gewidmet, die seither „gleichermaßen für sportliche, kulturelle wie auch wirtschaftliche Zwecke genutzt und geschätzt wird. In den vergangenen Jahren ist sie für eine Reihe von Estenfelder Aktivitäten und Events unersetzbar geworden“, so Weber und dankte dem Hausmeister und Manager Uli Weisensel für seinen Einsatz.
Estenfelder Mühlenwoche
Das 450-jährige Jubiläum der Weißen Mühle feiert die Gemeinde Estenfeld derzeit mit einer Mühlenwoche. Auf dem Programm: Mühlenkonzert des Gospelchors und der Gruppe Taktlos; Mühlengeschichten von Christian Will und Anschauungsmöglichkeiten alter Gerätschaften; Nachmittagskonzert der Musikschule; Wirtshaussingen beim Mühlenwirt; Ausstellung der Kunstfreunde und der Jubiläumsball, bei der die Gruppe „Manhattan Six“ aufspielt und der Rot-Gold-Club aus Würzburg Tanzeinlagen darbietet. Im Zeichen des Sports steht der Dienstag, 23. Oktober, an dem die Rhönradgruppe Turneinlagen darbietet und die Gäste ein Ligaspiel der TSG Estenfeld Baskets erwartet. Ausklang ist am Sonntag, 28. Oktober, mit Darbietungen der Vereine.
Weitere Infos: www.estenfelder-muehlenwoche.de