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Würzburg: Alles immer in Bewegung: Bodo Korsigs Ausstellung „Transition“ im Kunstverein reißt still und ruhig mit

Würzburg

Alles immer in Bewegung: Bodo Korsigs Ausstellung „Transition“ im Kunstverein reißt still und ruhig mit

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    Er stellt aus auf der "Arte Noah": Bodo Korsig vor dem Filz-Cutout "timecrash".
    Er stellt aus auf der "Arte Noah": Bodo Korsig vor dem Filz-Cutout "timecrash". Foto: Joachim Fildhaut

    Zelle oder Netz? Als was auch immer man die Formen von Bodo Korsigs Kunstwerken betrachtet – man wird von ihnen gefangen. Allerdings ist es dabei am besten, die Gemälde, Stahl- und Filzgebilde seiner Ausstellung "Transition" gar nicht als Abbildungen aufzufassen, sondern als autonome Gestalten. Oder, Kompromiss, als organische Strukturen.

    Dann landet der nachdenkliche Besucher des Kunstvereins-Schiffs Arte Noah in der Mitte zwischen den beiden Polen Abstrakte Kunst und Medizinische Schautafel und hat in seinen Gedanken schon einen der titelgebenden Übergänge vollzogen, weg von den Extremen, hin zu einem selbst gefundenen Gleichgewicht. Und wenn er sich von den bis zu vier Meter langen Blickfängern wieder zurück zum allerersten Exponat links vorne wendet, dann liest er den treppenartig verlaufenden Leuchtschriftzug "balance". Darum geht es also!

    Preise der Korsig-Werke gehen bis 28.000 Euro

    Im Gleichgewicht stehen auch die Binnenformen der Korsig-Gebilde. Die schmalen schwarzen Linien sind genauso Umrandungen von weißen Flächen wie die weißen Flächen den Hintergrund der schwarzen Linien abgeben. Da wundert es nicht, wenn die ausliegende Preisliste zen-buddhistische Werktitel nennt. "Shoshin" etwa bezeichnet in Meditationskreisen den Anfängergeist. Aber interessant auch die Preise. Die gehen bis 28.000 Euro, was auf internationale Nachfrage nach Korsigs schließen lässt.

    Zu Recht. Trotz seines jungenhaften Erscheinens ist der gebürtige Zwickauer 62 Jahre alt, begann als Mittdreißiger regelmäßig in den USA auszustellen und lebte schließlich 13 Jahre lang in New York City, wo er bis heute ein Lager unterhält. Überhaupt liegt ihm das große Format. Bekannt machten ihn die Holzschnitte seines Frühwerks, mit denen er sich abrupt von der zuvor studierten Steinsanierung und Bildhauerei abwandte – seine Druckplatten waren so groß, dass er sie nur open air und mit Hilfe einer Straßenwalze abziehen konnte, wie Katja Tschirwitz zur Vernissage erzählte. Rund 60 Gäste hörten zu, auch eine stattliche Zahl zu Beginn der Ausstellungssaison.

    Heilig würdigt Engagement des Kunstvereins

    Bürgermeister Martin Heilig konzentrierte sich in seiner Ansprache auf den Kunstverein Würzburg, der "überregionale und relevante Gegenwartskunst" nach Würzburg hole und damit einen "wichtigen und besonderen" Beitrag zum Kulturleben in der Stadt leiste. Dazu gab Heilig ein kleiner Seitenblick: Der eine Woche zuvor gewählte künftige Kulturreferent Benedikt Stegmayer habe gerade in diesem Bereich an seiner derzeitigen Wirkungsstätte Bayreuth Wesentliches geleistet. – Schön, wenn Kunst wie die von Bodo Korsig und der administrative Gestalter ihrer Bedingungen dieselbe Sprache sprechen.

    Ausstellung "Transition" auf der "Arte Noah" bis 14. April donnerstags 16 bis 19 Uhr, freitags, samstags und an Feiertagen 15 bis 18 Uhr, sonntags 12 bis 18 Uhr.

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