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WÜRZBURG: Als junge Mädchen vor den Nazis flohen

WÜRZBURG

Als junge Mädchen vor den Nazis flohen

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    Zahlreiche Sonderveranstaltungen bietet das Central-Programmkino in der Hofstraße in den letzten Apriltagen an.

    In Kooperation mit dem Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken und im Rahmen der Ausstellung „Jung – jüdisch – unerwünscht. Jüdische Kinder und Jugendliche aus Unterfranken zwischen 1920 und 1950“ werden noch zwei Filme gezeigt.

    An diesem Mittwoch, 24. April, läuft um 18.30 Uhr der Streifen „Vienna‘s Lost Daughters“. Wiens verlorene Töchter hat New York gewonnen: Acht jüdische Frauen im Alter von über 80 Jahren stehen im Mittelpunkt von Mirjam Ungers Dokumentarfilm. Als junge Mädchen sind sie vor den Nazis aus Wien geflüchtet – eine traumatische Erfahrung, die ihr ambivalentes Verhältnis zur einstigen Heimatstadt hinreichlich erklärt.

    Unger befragt ihre Protagonistinnen nach den Erinnerungen an die damalige Zeit; vermittelt werden sie dann nicht allein sprachlich und über verschiedene Objekte, sondern immer wieder über Musik – Operetten- und Wienerlieder oder Opernarien –, in der die glückliche Kindheit und der Terror von Verfolgung und Hetze gleichermaßen aufgehoben sind.

    Am Donnerstag, 25. April, wird ebenfalls um 18.30 Uhr „Gerdas Schweigen“ gezeigt. Am Anfang steht ein Tabubruch: Das Kind Knut fragt seine „Tante Gerda“ aus Amerika, gerade zu Besuch in der DDR, nach dem Verbleib ihres Kindes, über das niemand zu sprechen wagt. Die Kaffeegäste schweigen entsetzt. Knut ist verwirrt und beschämt. Diesen Sonntagnachmittag wird er nie vergessen.

    30 Jahre später besucht Knut Elstermann Gerda in New York und stellt ihr diese Frage erneut. Sie berichtet von engen Familien- und Freundschaftsbanden der Vorkriegszeit, vom Überleben jüdischer Freunde und Bekannte, aber auch von Deportation und Tod. Es ist die Geschichte einer Suche nach Wahrheit in Akten und Zeitzeugenberichten sowie in der eigenen Erinnerung. Die Filmemacherin Britta Wauer ist Gerdas Geschichte nachgegangen. Bei der Vorführung von „Gerdas Schweigen“ wird der Autor Knut Elstermann zum Gespräch anwesend sein.

    Teenager als Superheld

    Am Samstag, 27. April, zeigt der Virtuelle FilmClub um 22 Uhr den Streifen „Kick-Ass“. Dave liebt Comics. So sehr, dass sich der Teenager selbst als Superheld versucht. Als „Kick-Ass“ stellt er sich dem Bösen und bezahlt teuer. Obwohl er verwundet, verprügelt und angefahren wird, kämpft er weiter.

    Am Sonntag, 28. April, stellt schließlich noch um 11 die Leiterin der Stadtbücherei Anja Flicker ihren besonderen Film vor. „Das Schreiben und das Schweigen" ist ein Dokumentarfilm über Friederike Mayröckers wundersame Schreibwelt. wie geht das? Vor allem, wenn die mittlerweile 84-jährige Schriftstellerin eigentlich gar nicht sprechen mag?

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